eren Kirchenkaſſe haben fie noch 5 Taler geſtohlen. Daei muß der damalige Geldwert in Betracht gezogen werden!„Vor die ſchriftliche Königl. ſchwediſche Salvazuardie für Kirche, Pfarre und Gottesſcheune zwölf zroſchen— lautet ein Ausgabepoſten. Die„Salvazuardie“ war ein Freibrief, der die Kirchenbeſitzungen or Raub und Plünderung ſchützen ſollte. Aber damals ing es fo wie heute: Verträge wurden zerriſſen und es vurde„doch geplündert“ 1631:„17 harte Reichstaler nd 17 Silbergroſchen ſind noch im Kirchengewölbe gefunzen worden“— das war alles, was man von dem dirchenvermögen gerettet hatte. 1632 war in Freudenerg ein böſer Gaſt eingezogen; die Peſt. Der Pfarrherr Matthäus Roſenthal war nicht nur der Seelſorger zes Ortes, er mußte auch Arzt und Apotheker in iner Perſon ſein. Die Ausgabe für dieſes Jahr verzeichnet 10 Taler,„daß der Pfarrer mit notdürftiger Arznei verſorget werden muß“. Krieg und Peſt machen Freudenberg zu einem Totendorf, und auch unſer Gotteshausbuch beginnt ſich in ein eiſiges Schweigen zu hüllen. Im Reviſionsprotokoll des Jahres 1634 ſteht“*): „Frödenbergk, Georg Rudloffen von Lindſtedt zuſtändig, hat 7 Meyerhufen, ſo vorhin zum Lehnſchulzengericht gehörig(das Schulzengut war alſo auch wüſte, ſeine Beſitzer verſtorben); 52 Bauerhufen, davon ſollen 31 wüſte liegen, 2 Koſſätenhöfe, welche noch in eſſe ſein(alſo noch bewirtſchaftet werden), Summa 61. Die zween Bauern, ſo erſchienen, klagten, daß bei vorigem Schulzen, bei der Unruhe viel Zettul und Quittungen von Handen kommen. Sagen gleichwoll auf beſchehene Nachfrage vor beſtendig auß daß entrichtet“ wurden: 102 Tlr. 6 Gr. in bar, 13 Scheffel Roggen, 3 Wiſpel 16 Scheffel Hafer, 5 Ochſen, 18 Hammel, 14 Fuder Heu. Dazu ſei„einig Gelt gen Wernöwichen gebracht, wußten aber eigentlich nicht, wieviel deſſen geweſen“. Werg zu Lunten hätten ſie vor zwei Jahren gen Wriezen geliefert. Zur Verpflegung von des Herzog Franz Carls Regiment hätte das Dorf geliefert: 51 Tlr., 3 W. 16 Scheffel Hafer,
78) Märkiſche Forſchungen, 17. Band, Seite 204-206.
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