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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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eren Kirchenkaſſe haben fie noch 5 Taler geſtohlen. Da­ei muß der damalige Geldwert in Betracht gezogen wer­den!Vor die ſchriftliche Königl. ſchwediſche Salva­zuardie für Kirche, Pfarre und Gottesſcheune zwölf zroſchen lautet ein Ausgabepoſten. DieSalva­zuardie war ein Freibrief, der die Kirchenbeſitzungen or Raub und Plünderung ſchützen ſollte. Aber damals ing es fo wie heute: Verträge wurden zerriſſen und es vurdedoch geplündert 1631:17 harte Reichstaler nd 17 Silbergroſchen ſind noch im Kirchengewölbe gefun­zen worden das war alles, was man von dem dirchenvermögen gerettet hatte. 1632 war in Freuden­erg ein böſer Gaſt eingezogen; die Peſt. Der Pfarrherr Matthäus Roſenthal war nicht nur der Seelſorger zes Ortes, er mußte auch Arzt und Apotheker in iner Perſon ſein. Die Ausgabe für dieſes Jahr ver­zeichnet 10 Taler,daß der Pfarrer mit notdürftiger Arznei verſorget werden muß. Krieg und Peſt machen Freudenberg zu einem Totendorf, und auch unſer Gottes­hausbuch beginnt ſich in ein eiſiges Schweigen zu hüllen. Im Reviſionsprotokoll des Jahres 1634 ſteht*): Frödenbergk, Georg Rudloffen von Lindſtedt zu­ſtändig, hat 7 Meyerhufen, ſo vorhin zum Lehnſchulzen­gericht gehörig(das Schulzengut war alſo auch wüſte, ſeine Beſitzer verſtorben); 52 Bauerhufen, davon ſollen 31 wüſte liegen, 2 Koſſätenhöfe, welche noch in eſſe ſein(alſo noch bewirtſchaftet werden), Summa 61. Die zween Bauern, ſo erſchienen, klagten, daß bei vorigem Schulzen, bei der Unruhe viel Zettul und Quittungen von Handen kommen. Sagen gleichwoll auf beſchehene Nachfrage vor beſtendig auß daß entrichtet wurden: 102 Tlr. 6 Gr. in bar, 13 Scheffel Roggen, 3 Wiſpel 16 Scheffel Hafer, 5 Ochſen, 18 Hammel, 14 Fuder Heu. Dazu ſeieinig Gelt gen Wernöwichen gebracht, wußten aber eigentlich nicht, wieviel deſſen geweſen. Werg zu Lunten hätten ſie vor zwei Jahren gen Wriezen geliefert. Zur Verpflegung von des Herzog Franz Carls Regiment hätte das Dorf geliefert: 51 Tlr., 3 W. 16 Scheffel Hafer,

78) Märkiſche Forſchungen, 17. Band, Seite 204-206.

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