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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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1 Laufſchmied, 1 Hirten, wohnt in der Schmiede, weil ſ bald nach Beiersdorf, bald nach Heckelberg ſchmieden.

Die Feldmark war eingeteilt in das Brunow ſche Fe mit den Schmalruten das große Feld und in da kleine Feld mit den Wörden, Krummen Enden, Rölande Rodeländern), Werftſtücke(ein Eichholz).Kein Wieſ wachs, geringe Hütung und Viehnahrung, Holzung au 27 Morgen.

3. Die Dorfordnung von 1698

Der 30 jährige Krieg mit ſeinen Folgen hatte die alte Verhältniſſe geſprengt, ſo daßniemand eigentlich ge wußt, wonach er ſich zu richten! Es hatten ſichviel fältige Unordnungen eingeſchlichen, welche nicht allein z vielfältigen Klagen Anlaß gegeben, ſondern auch di jungen Wirte, fremde und neuantretende irre gemacht hatten. Um dieſenMängeln abzuhelfen, erließ unterm 265. November 1698 Otto Freiherr von Schwerin,Her: zu Altlandsberg, Freudenber g, Landesburg, Wil denho fen, Zuchou und Nothhauſen, S. C. D. zu Branden burg geheimbter Staatsrat, Kammerherr und Hauptmanm der Grafſchaft Ruppin und Landes Bellin, der Chur⸗ und Mark Brandenburg Erbkämmerer und des hl. Johanniter ordens Ritter eine aus nicht weniger als 88 Para graphen beſtehendeDorfordnung für Freudenberg, der unbedingt nachgelebet werden ſollte.

Die Ordnung verlangt einen chriſtlichen Lebenswandel und regelmäßigen Kirchenbeſuch;zu ſolcher Beförderung ſoll der Schulze einen Kerb ſtock halten, darauf die aus der Kirche bleibenden ſollen aufgeſchnitten werden. Am alljährlichen Dingetage wurden für jedesmaliges mutwil liges Wegbleiben aus der Kirche 2 Gr. Strafe erhoben. Gottesläſterer ſollenöffentlich am Kaak anderen zum Abſcheu drei Sonntage nacheinander geſtellAet werden. Bei Bau und Ausbeſſerung von Pfarre und Küſterei, von Kirche und Kirchhof ſollte das ganze Dorf helfen undihrer Leiber Ruheſtätte fein vein und ſauber haltenEin jeder Hausvafter ſoll feine Kinder fleißig zur Schule halten damit auch der Küſter und Schulmeiſter keinen überſetzen, ſo ſoll ihm von einem Kinde, welches in der Fibel leſen lernt, das Vierteljahr 2 Groſchen, von einem, ſo ein Evan­gelio lieſet, 4 Groſchen, und dem, ſo dabei ſchreiben lernet, 6 Groſchen benebenſt ihrem Meßkorn gegeben werden.

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