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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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4A. Zur neuzeitlichen Entwicklung

Bis 1720 war die Dorfſchmiede eine zu Alt­

dsberg gehörige Amtsſchmiede.Nachdem aber die

P. Churmärk. Amtskammer S. K. M. hohem Inter

zuträglich befunden, diejenigen Dorſſchmieden, drüber die in der ganzen Churmark unter dieſer Kam­

r ſtehende Aemter die Jurisdiktion entweder allein

er mit anderen Gerichtsobrigkeiten gemeinſchaftlich

ben, gegen ein gewiſſes Kaufgeld und jährlichen Grund­

zu verkaufen!? als wurde die Freudenberger ohnſchmiede dem damaligen Schmiedemeiſter Daniel urlitzer für 40 Taler und 1% Taler Grundzins alljähr­

erb- und eigentümlich verkauft. Die Schuldigkeit

r Bauern und Koſſäten berührte das weiter nicht, ſie

tten weiter bisher das Schärfkorn zu geben, den chmiedebedarf an Holzkohlen heranzuholenund was

iſt bisher bei der Schmiede geweſen. Das bisher jähr­

ch vom Schmied den Bauern gegebene Mietsbier llte zukünftig wegfallen. Die Schmiedeabgaben wurden äter abgelöſt.

Als 1807 der letzte Schmied aus der Familie Wurlitz, ſteiſter Georg, 77 Jahre alt, geſtorben war, ging das schmiedegrundſtück an Meiſter Karl Hellwig(geſt. 841. 1871, 75 Jahre alt), in deſſen Familie ſich die Schmiede noch heute Meiſter Georg Hellwig) befindet.

1753präſtieren die Bauern nach Amt Altlandsberg Spann- und 4 Handdienſte, die Koſſäten aber nur z Handdienſte, wenn ſolche vom Amt Altlandsberg ver­angt werden; und erhalten dafür wegen eines Spann­dienſtes 2 Gr. 6 Pf. und für Handdienſt 1 Gr. 6 Pf. Wenn das Gras gemäht wird, bekommen ſie vor die Hand­diente noch 1 Gr. mehr und 3 Quart Bier.

In den Amtsakten des Jahres 1789) findet ſich folgende intereſſante zeitgenöſſiſche Beſchreibung:

Die ganze Gegend um dieſes Dorf und noch weiter als ſich deſſen Feldmark erſtreckt, iſt eine Anhöhe, die Lehmboden hat, worin ſich hin und wieder mit der An­höhe umſchloſſene Täler befinden. Das Dorf liegt an dem Abhang einer ſolchen Anhöhe und in dem Dorfe ſelbſt iſt die größte Tiefe nach der ganzen Länge der

89 Akten Amt Landsberg, Meliorationsſachen, Fach 4, Nr. 1(Regierung Potsdam, jetzt Geh. Staats ­archiv, Berlin)