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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Siedlung, welche durch Natur und vielleicht auch dur Kunſt mit zwei Anhöhen durchſchnitten iſt, wodurch Kommunikation zwiſchen beiden Seiten des Dorfes halten wird. Auf ſolche Art iſt die Landſchaft in drei| ſondere Täler geteilet, welche beſtändig Waſſer halte alſo drei kleine Seen oder Pfühle formieren und deshal dem Amte zur Fiſcherei angeſchlagen ſind. Die anſteigend das Tal ganz umſchließende Höhe erſtreckt ſich durch d Hoſſtellen und Gärten bis in die Feldmark, dergeſtalt, da dieſe drei Täler zu dem Abzug des Waſſers aus den Felde und den Höfen dienen müſſen. Das Tal fällt au in ſich ſelbſt ab, ſo daß ein Gefälle vom oberſten zun unterſten Pfuhl vorhanden it. Im ganzen Do rf iſt nur ein einziger Brunnen, oberhalb de erſten Pfuhls, welcher aus Quellen, die noch höher liegen geſpeiſt wird.) Die drei Pfühle haben im Winter ein Fläche von 1012 Morgen, in der trockenen Jahreszei gehen ſie aber bis auf 4-5 Morgen zurück. Sie trockne aber nie aus, ſondern es bleibt immer ſoviel Waſſe darin, daß die Pferde in der Mitte herumſchwimmen können. Bei Hochwaſſer wurden die Pfühleunan genehm. Es blieb nichts anderes übrig, als das Ge lände der Dorfſtraße und der den Pfühlen benachbarte Höfe bedeutend zu erhöhen, was 1795 ausgeführt wurde und rund 1200 Taler Unkoſten verurſachte. Es handelte ſich um dieAnhöhung an dem Hack'ſchen Laßbauernhof neben dem Mittelpfuhl, die Erhöhung des Dammes vor dem Schulzenhof zwiſchen dem großen Oberen und dem Mittelpfuhl, der Anhöhung der Fahrwege vor dem Hirten hauſe an dem Oberpfuhl, der Anhöhung de Straße, die durch das Dorf gehet, vor dem Buckow ſchen Bauernhof an dem Oberen Pfuhl, Erhöhung des Büdner Kobin'ſchen Wohnhauſes auf 2% Fuß hoch, zwiſchen dem Mittel- und Unterpfuhl, Erhöhung des Hofes und Stalles des Kof­ſäten Daniel Staert an dem Unterpfuhl, und endlich An­höhung des Weges von dem Staert ſchen Koſſätenhof, bei dem Kobin'ſchen Büdnerhaus vorbei, bis über den Kom­

5) Die älteren Freudenberger erinnern ſich des Ge­meindepütten noch heute ganz genau. Bei Hochzeiten und Kindelbieren trug am Vorabend die ganze Dorf­gemeinſchaft in allen aufzutreibenden Gefäßen das notwendige Waſſer ins Feſthaus, wo große Waſſer­tinen zur Aufnahme bereit ſtanden.

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