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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Kirche in Freudenberg Anno 1747, einem Silber ­kelch mit Oblatenteller von 1827 und einer Abend ­mahlskanne nebſt Patene von 1883. Der mittelſte Leuchter iſt von der Familie Bredereck geſtiftet.

Die alte Kirche wurde 1891 abgeriſſen und am 1555. 1892 der Grundſtein zur jetzigen Kirche gelegt. Ihre Einweihung erfolgte am 15/12. 1893. Kurz vorher hatte Meiſter Kienſcherf aus Eberswalde auch eine neue Orgel aufngeſtellt.

Die Unterſuchnug der drei Glocken im Turm, am 13/6. 1917 ergab, daß die älteſte(Gewicht 516 Kilo­gramm) den ſogenannten engliſchen GrußAve Maria gratia plena Dominis Tecum als Inſchrift trägt. Ueber der Inſchrift ein Weihekreuz. Die zweite Glocke iſt in­ſchriftlos, trägt aber rauten⸗ und lilienförmige Orna­mente. Beide Glocken ſtammen wohl aus der Frühzeit der erſten Kirche. Die dritte Glocke war ein Umguß aus dem Jahre 1894, hergeſtellt durch Emil Voß ſen. in Stettin. Die Inſchrift der alten GlockeO rex glorie christe veni cum pace Anno dom. 1519 war mit über­nommen worden. Die Glocke trägt dasſelbe Gießerzzeichen wie diejenige der Kirche in Glienicke bei Zoſſen Greis Teltow).

Der um die Kirche gelegene Friedhof wird noch heute wie ehemals benutzt. Auf ihm befand ſich früher auch eine Maulbeerbaumplantage.Anno 1719, den 21/4. find 6 Maulbeerbäume auf dem Kirchhof geſetzet und hat die Kirche das Stück bezahlet mit 1 Gr. Die Ablöſung der von den Grundbeſitzern an Pfarre und Küſterei zu entrichtenden Reallaſten(bares Geld, Meßkorn, Oſtereier, Brot und Holgz) erfolgte durch Rezeß vom 16/5. 1877 mit einer Abfindung von 17439 Mark im Rentenbankverfahren.

6. Von der Schule

Freudenberg beſaß 1541 einen Küſter, der 30 Scheffel Roggen bekam und die Stolgebühren wie ſein Kollege in der Muttergemeinde Tempelfelde bezog: Für eine Trauung 2 Pfennige und die Mahlzeit, Leiche 4 Pf., und 2 Gr. Tafelgeld. Aus jedem Haus bekomnit er ein Brot und ein Oſterei.

Das Amtserbregiſter von 1595 beſtätigt dieſe Ein­nahmen.

Ueber die ältere Schulgeſchichte iſt wenig bekannt. Es werden erwähnt 1577 Chriſtoph Tiecke der Cuſtos

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