Aus der Entwicklungsgeſchichte des Dorfes Beiersdorf
1. Die Frühzeit
Die Gemarkung Beiersdorf iſt die einzige im Kreiſe Oberbarnim, welche nachweislich noch bis in die neueſte Zeit ein Hhünengrab beherbergte. Es lag auf der Höhe oberhalb der ſogenannten Teufelsgründe, einer Stätte, die das Volk nur mit Grauen betrachtete und die mächtige Steinſetzungss) als ein Werk des Teufels anſah. In der gleichen Senke an der alten Straße nach Werneuchen liegen auch die drei Galgenpfühle, bei denen ebenſo wie bei dem Hünengrab vorge: ſchichtliche Funde gemacht wurden, deren Einzelſtücke leider verſchwunden ſind.
Der Name„Beiersdorf“ erinnert an die aus Bayern gekommenen Siedler die den Ort in frühaskaniſcher Zeit angelegt haben. Es iſt auffällig, daß ſich derſelbe Ortsname bei Nürnberg, bei Jüterbog,“) in der Neumarken) und in Vorpommern findet. Die Koloniſatoren, die von Nürnberg ins Sächſiſche zogen und bei Jüterbog den gleichnamigen Ort gründeten, ſind ohne Zweifel die gleichen Stammesangehörigen, die bei ihrem weiteren Vordringen nordwärts unſer barnimſches Beiers— dorf, und nicht viel ſpäter das neumärkiſche und pom— merſche anlegten.
Wenn uns eine Urkunde aus dem Jahre 1264 berich—tet, daß das pommerſche Beiersdorf von einem Ritter Theoderich genannt Bawarus oder Baier angelegt
se) Vergl. das Bild in„Die Mark“ 1918, Nr. 2, Seite 16,; ö.
3 Jüterboger Kreiskalender 1924, S. 441. ᷣ
8s Vergl. von Raumer, Die Neumark Brandenburg im Jahre 1337, Berlin 1837, S. 23, und. Rudolf Eckert, Geſchichte von Landsberg a. W., Stadt und Kreis, Landsberg 1890, 2. Teil, Sondergeſchichte, S. 4
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