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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Rechten in Beierstorp. Nicht viel ſpäter ſtellen ſich auch die Nonnen zu Spand au als Beiersdorfer Grund­beſitzer vor. Ihr Probſt erwirbt mit Zuſtimmung des Landesherrn im Dorfe Beiersdorf von den dort ange­ſeſſenen Gebrüdern Heino und Lorenz Groß 912 Hufen Land, um denAltar des Leibes Chriſti im Chor des Kloſters damit auszuſtatten. Markgraf Johann beſtätigt den Kauf am 10. Februar 1317 und befreit dieſen Land­erwerb von allen öffentlichen Laſten. Als Markgraf Waldemar am 12. April desſelben Jahres zu Eberswalde anweſend war, vermehrte er dieſen Beſitz des Spandauer Kloſters noch um ein Pfund brandenburgiſchen Geldes, welche Abgabe alljährlich im Oppidum Beiersdorf er­hoben werden ſoll. Der Beſitz wird durch Landbuch und Schoßbuch auch weiterhin nachgewieſen,) iſt aber im Erbregiſter des Kloſteramtes Spandau von 1590 nur noch wie folgt bezeichnet:In Beyersdorff, einem offenen Flecken, ſo ins Amt Bieſenthal gehört, 3 Vr. 12 Gr. 6 Pf. jährlichen Hufenzins) Endlich beſaßen nach dem Landbuch von 1375 auch die Ziſterzienſernonnen in Zehdenick 5 Hufen im Dorfe, ſowie der Altar der Wriezener Marienkirche den gleichen Land anteil bzw. deſſen Zehnthebung. Es iſt merkwürdig, daß von der aus 80 Hufen beſtehenden Feld­mark die Hälſte im Beſitz geiſtlicher Inſtitute war, eine Erſcheinung, die wohl vereinzelt daſteht.

Von den übrigbleibenden 40 Hufen bezog zur Zeit der Abfaſſung des Karoliniſchen Landbuchs den größten Ab­gabenteil der zu Bieſenthal ſchloßgeſeſſene Henning von Steglitzer) Ihm gehörten 13 Hufen von der Feldmark. Ebenſo zog er als Verwalter des markgräf­lichen Schloſſes die Bede mit 6 Mark brandenb. Silbers ein, desgleichen 4 Talente von den Mühlen(womit nur die beiden Windmühlen gemeint ſein können, die am Südeingang des Dorfes lagen) und ein Stein Wachs, ebenſo den Hufenſchoß des ganzen Dorfes, jährlich 13 Wiſpel Hafer.

Das Landbuch von 1375 ſagt ferner, daß gehörten denen von Löwenberg Gu Leuenberg geſeſſen) 67,

90) 5 A XI. 3.

oi Schulze, Sapandau. ö

3 5a l Schmidt, Stadt und Amt Bieſenthal, Freienwalde 1924, S. 9.

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