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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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4. Der 30 jährige Krieg und feine Folgen

Der 30jährige Krieg hat den Charakter Beiersdorfs alsStädtchen gänzlich verſchwinden laſſen.

In dem Kriegsſchädenprotokoll von 1634 ſteht: Beyerstorf, ein Bieſenthaliſch Ambtsdorf, hat in allem 86 Hufen, darunter ſeind 4 Pfarr-, 2 Gottes- und 8 Koſ­ſätenhufen. Jetzt ſollen wüſte[ein 20 Hu fen. Man hat ihnen ſoviel abgenommen, hat geplündert und geraubt, daß ſie es garnicht angeben könnten, lautet die Ausſage der Gemeindevertreter. Requiſitionsquittungen beſaßen fie bei der Vernehmung nur über 707 Tlr. 17 Gr. 9 Pf. in bar, 1 W. 3 Sch.? M. Roggen, 15 W. 20 Sch. Hafer, 9 Ochſen, 57 Hammel, 167 ½ Brote, 1 Zentner 72 Pf. Werg und 40 Fuder Heu.

Ein Beſitzerverzeichnis aus dem Jahre 1644 nennt folgende Namen: Peter Weimann, Adam Engell, Peter Weſtphal, Valtin und Peter Dibboldt, Tieß Gero, Gabriel Walter, Göris Friedrich, Peter Matthies, Peter Golze, Jochim Prigdt, Melchior Beator, Andreas Weſſebergk, Hanß Danewitz, Merten Jürgen, Hanß Schmidt, Peter Münchebergk, Balzer Gieße, Jürgen und Tieß Wingkel­mann, Peter Schellgk, Valtin Habrecht, Hanß Schmedigke, Peter Bölligke und Berend Zerbſt.

1668 melden die Akten,wie daß verſchiedenen 26. Marty allhier zu Beyerstorff in der Schmiede eine Feuersbrunſt entſtanden, welche dann allzu­ſehr überhand genommen, daß es 6 Untertanenhöfe mit ergriffen und an Häuſern und Scheunen weder Stock noch Stiel beſtehen bleiben.. dadurch wir zu hettelarmen Leuten geworden. Die betr. Beſitzer Matthias Puhlmann, Matthieas Roſenthal, Andreas Laue, Michel Stöwe, Peter und Chriſtoph Matthias, bitten nun um 6 ſteuer­und abgabefreie Jahre, damit ſie ihre Höfe wieder auf bauen könnten.

Nach dem Reviſionsprotokoll von 1678 waren damals 13 Bauernhöfe bewohnt, ſowie 5 Koſſätenanweſen, alles übrige lag noch vom Kriege her wüſte. Manche der Wirt­ſchaften lagen ſeit 40 Jahren vollkommen wüſt, wie das Protokoll feſtſtellt, ſo daß alſo eine große Wiederaufbau­tätigkeit ſtatthaben mußte. Die Dreifelderwirtſchaft war vollkommen in Unordnung geraten, auf den Aeckern wuchs Brennholz. Erſt 1687 war alles ſoweit in Ordnung ge bracht, daß man das Dorf als wieder im Stande bezeich­nen konnte, Anno 1680 den 2. April lautet eine Notiz

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