7. Aus der neueren Dorfentwicklung
Im Jahre 1704 ſtellen die Bieſenthaler Amtsakten feſt, daß noch immer einige Aecker mit Fichten bewachſen ſeien. 15 Bauernhöfe und 7 Koſſätenſiedlungen find be—jeßt, je 1 Bauern- und Koſſätenhof liegen noch wüſte. Die Ausſaat auf eine Hufe beträgt 7 Sch. Roggen und 2 bis 3 Sch. Gerſte. Dann wird zuſammenfaſſend mitgeteilt:
„Dienen die Woche 2 Tage oder anſtatt der Dienſte gibt ein Bauer jährlich 10 Tir., ein Koſſät 5 Tlr. Bekämen täglich, wenn ſie dienten, 2 Quart Bier und 2 Kuhlen Brot. Geben von der Hufe 1 Sch. Roggen und 4 Sch. Hafer. Geben Urbede, ſtehend. Dienſtgeld, Pflegeund Salvegeld, Spandauer Hufenzins und die ganze Ge⸗— meine 5 Hühner. Hätten ſonſt monatlich 6 Gr. gegeben, geben jetzt aber 7 an den Amtmann in Bieſenthal.*) Der Hirte gibt dem Bernauer Heidereuter 1 Hammel, der Schulze muß in die Wolfsjagd laufen.
Die Beſitzer werden 1712 wie folgt aufgeführt: Georg Hübner Schulze, Peter Grote, Jürgen Schultze, Martin Dreger, Jacob Martin und Michel Kobbin, Martin Lindt, Michel Mattieß, Jochem Krumbeck, Chriſtoph Brunckow, Chriſtoph Matthes, Michel und Hanß Huwe, Peter Koch, Peter Müncheberg, Baltzar Gieſe, Lorentz und Martin Hamann, Andreas Retz, Michel Wittſtock, Chriſtoph Gießdorf und Jürgen Winckelmann.
Von den beiden Windmühlen, die ſchon 1375 erwähnt werden, war die eine im 30jährigen Kriege eingegangen. Später werden genannt: Martin Buckow, Pachtmüller? 1685 Gottfried Wiemann, die Familie Möncheberg(Müncheberg) iſt ſchon im 16. Jahrhundert im Beſitze einer Windmühle; 1712 Meiſter Mich. Becker; 1720 Peter Stöwe; 1728 Meiſter Chriſtoph Lehmann; 1754 Erbmüller Joh. Möncheberg, dem ſein Sohn Ludwig( 1769) folgt; dann Samuel Müncheberg(+ 1800); 1801 Mühlenmeiſter Chriſtoph Puhlmann. 1825 brennt die Puhlmannſche Mühle ab.
102) Nach dem Lehnbrief vom 2.7. 1715, für Valentin Ehrenreich von Roe bel auf Ringen walde bei Wriezen, zog dieſer damals noch ein: 3 Schock Silberzins zu Wilmersdorf und Beiessdorf ſamt dem Zehnt auf 3 oder 4 Höfen daſelbſt.
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