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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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heimlich Branntwein gebrannt und dies die Veranlaſſung zum Feuer gegeben habe, obgleich er in der Nacht der Feuersbrunſt nicht zuhauſe geweſen ſei.

Eine ſchwere Feuersbrunſt am 20/8. 1827 die im Gemeindeſchafſtall nachts nach 10 Uhr ausbrach, ver­nichtete Schaſſtall, Hirtenhaus und die ganzen Anweſen der Büdner Rauchſtädt und Witwe Huwen. Es ver­

brannten dabei 150 Schafe und 1 Kuh.

Um jene Zeit entrichtete die Gemeinde Beiersdorf noch an das Amt Bieſenthal: Dienſtgeld 263,5 Tlr., Hufenpflege 1,17 Ilr., Hufenzins 3,16 Ur., Grundzins 9 Ur., Schmiedezins 1,12 Ur, Brauzieſe 5,8 Ur., Ur­bede 23,13 Tr., Zehrgeld 16,4 Groſchen, Salvegeld 1,17 Ur., Hühnerzehnt 12, Gr., Spinngeld 3,3 Vr. Fleiſchzehnt 5 Tlr. und an Natura 1 W. 12% Sch. Roggen, ſowie 9 W. 22 Sch. Hafer. Die 15 Laßbauern mußten jeder jährlich 3 Getreidefuhren mit einer Ladung von je 1% Wiſpel nach Berlin leiſten; außerdem war jeder Bauer verpflichtet, jährlich 2 Tage Forſtdienſte zu leiſten und 2 Scheffel Kienäpfel abzuliefern. Die Koſ­ſäten waren entſprechend abgeſtuft.

Die Hand⸗ und Spanndienſte, ſowie die Natural­abgaben an Amt Bieſenthal erfuhren 1828 bzw. 1834 grundlegende Aenderungen. Das Eigentum der Höfe datiert vom 1. Januar 1828. Der Regeß über die Regulierung der Dienſte der Laſſiten ſtammt vom 6. Januar 1834. An Stelle der vorher ge­nannten Leiſtungen wurde nunmehr eine jährliche feſte Geldrente an das Amt Bieſenthal begahlt. Sie betrug für den Bauer 15 Tlr. 22 Gr. 1 Pf., für den Koſſäten 7 Tr. 17 Gr. 20 Pf.

Die Getreiderente betrug jährlich von jedem Bauern 1 Sch. 13 Metzen Pachtroggen, 11 Sch. 11 Metzen Pacht­hafer, 5142 Metzen Zehrhafer; von jedem Koſſäten 1 Sch. Metze Pachtroggen, 2 Sch. 15 Metzen Pachthafer, 194 Metze Zehrhafer, jedoch nicht in Natura, ſondern als Geldabgabe, jedesmal zahlbar nach dem Martini­Marktpreis der Stadt Berlin. Die empfangene Hof­wehr wurde von Bauern und Koſſäten durch einmalige Geldzahlung von rund 57 bzw. 27 Talern abgegolten.

Im Rentenbankverfahren wurden ſpäter auch dieſe Zahlungen dauernd abgelöſt.

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