Eine Bibel, vergültt auf den Schnitt(angeſchafft 1662 für 7 Tlr. 12 Gr.). Einen ſilbernen ſtark übergülten Kelch nebſt einer ſolchen paten(noch vorhanden).; Eine zinnerne Flaſchen, darinnen ein Oetzell gehet, welche der Krüger geſchenket.(Abendmahls⸗Weinflaſche). Ein rot Tuch aufm Altar; item ein rot Tuch vorzuhalten den Communicanten.
Ein weißer Chorrock..
Ein Keſtell(Geſtell) von zwey meſſingenen Leuchtern
aufm Altar.
Eine Lade nebſt einem alten Kaſten, darinnen das
Kirchengeldt geleget würdt.
Schraderi Kirchen⸗Agend— item ein Evangelienbuch
in Quart.“
Auch die beiden alten Bronzeglocken hatte man zu erhalten gewußt, ſie verſehen auch heute noch ihren Dienſt. Die älteſte, mit der Jahreszahl 1433, zeigt die lateiniſche Umſchrift:„O Christus, glorreicher König, komme mit deinem Frieden“. Die größere, im Gewichte von 1100 Kilo, zeigt ein Gießerzeichen mit den Buchſtaben M. C. 8. Es handelt ſich wahrſcheinlich um eine Moldenhauerglocke aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.(Die dritte Glocke iſt 1917 an die Heeresvoerwaltung abgeliefert worden.)
Die heute ſehr baufällige Sakriſtei mit ihren Ge— wölben iſt alt, ſie wurde 1667 aufs neue hergerichtet. Größere Ausbeſſerungen am Kirchengebäude wurden 1672 vorgenommen(„die gantze völlige Kirche umbzudecken“); es wurde in bar und in Naturalien bezahlt. Auch die „Gotteshausſcheune“ wurde damals wieder neu hergerichtet. Eine merkwürdige Ausgabe kehrt damals immer wieder:„dem Wecker in der Kirchen 1 Tür.“ Es handelt ſich hier um einen alten Brauch, der auch ſonſt in unſerer Heimat üblich war: mit einer Klapper die Schlafenden aufzuwecken!*)
1674 ſind„zwei Fuhren Holz“ im Kirchenboden neu eingebaut worden. 1677 wird„die Taufe“ neu hergerichtet und im folgenden Jahre verurſacht die Herſtellung einer neuen Kirchhofsmauer erhebliche Aufwendun—gen. 1685 iſt zum erſtenmale von dem Liekhaus
107) So heißt es z. B, im Kirchenbuch von Letſchin (Oderbruchj unterm 26. 7. 1651,„daß im churf. Leb
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