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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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von dem ſogen. Amtskirchenrevenüenkollegium zu Berlin bezahlt wurden. Aus jener Zeit ſtammen die unſchönen, vergrößert herausgebrochenen jetzigen Langhausfenſter. Auch der obere Turmaufbau gehört dieſer Zeit an, wie ebenſo die jetzige, allerdings inzwiſchen mehrmals er­neuerte ſchmucklofe Innenausſtattung. Die Uebertünchung einiger früher erwähnter Wandbilder rechts und links vom Altar fällt auch dieſemNeuaufbau zur Laſt.

Im Inventarium von 1753 wind zum erſtenmale ein altes meſſingenes Taufbecken erwähnt. Ob es das jetzt noch vorhandene iſt, muß bezweifelt werden, da das jetzige offenbar eine Nachahmung aus den Jahren um 1830 vorſtellt.

1755 wird der Kirchhof in eine Maulbeerbaum­plant age verwandelt. 40 Maulbeerbäume werden gepflanzt, was der Kirchenkaſſe eine Ausgabe von 9 Urn. 8 Gr. verurſacht. Die Jahreseinnahmefür Maulbeer­blätter beträgt zukünftig 8 Tlr. 1789 werden vom Küſter Behrend in Werneuchen 23 Maulbeerbäume nach­bezogenanſtatt der ausgegangenen auf dem Kirchhof.

In der Neuzeit ſind keine grundlegenden Reparaturen an der Kirche mehr vorgenommen worden. Die Orgel ſtammt aus dem Jahre 1820.

Auf dem Platz zwiſchen Kirche und Pfarrhaus ſteht die 1871 gepflanzte Friedens eich e. Das Krieger­denkmal wurde am 26. Oktober 1913 eingeweiht. In der Kirche befinden ſich die Erinnerungstafeln an die Kriegsteilnehmer 1813/15 und 1864, 1870 71, ſowie die Gefallenentafel des Weltkrieges 1914118.

Die Matrikel des Bistums Brandenburg vom Jahre 1459 verzeichnet Beierstorp unter der Sedes Bernau und das Prokurationsregiſter von 1527 nennt Beyerstorf als Mutterkirche unter dem P atronat derer von Arnim Gu Bieſenthal und Antonius von Holzendorf(zu Sydow) ſtehend.

Erſt im Viſitationsregiſter von 1541 wird bemerkt, daß das Städtlein Beyersdorff auch ein Pfarrhaus beſitze mit einem am Hauſe liegenden Landſtück zu 4 Sch. Ausſaat. Der Pfarrer, der ferner 4 Hufen Land habe, beackere dieſes ſelber. Außerdem ſei noch ein Baumgarten vorhanden, das übrige Einkommen beſtehe aus 23 Gr. Zins ſowie aus 3 Wiſp. 6 Sch. Roggen. Von den Gottes­haushufen bekommt er auch noch 2 Sch, und endlich

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