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Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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Alt Landsberg 45

WM u 39. ö d 28 . in * A 73.

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33. Alt Landsberg. Stadtkirche. Grundriß(nach älteren Zeichnungen)

zu verfolgen. Faſt der ganze Weſtbogen, vom Schloßbezirk(bzw. vom Pfarrgarten) bis zum Berliner Tor, iſt als Abſchluß der dahinter liegenden Gaͤrten in neuer Feldſteintechnik(geſprengte Steine mit glatter Außenſeite) erneuert. Von den ehemals drei Stadttoren, dem Bernauer, Berliner und Strausberger Tor, ſind nur die Wachttuͤrme der beiden letzteren erhalten, waͤhrend das Bernauer Tor, einſt bei den heutigen Haͤuſern Bernauer Straße Nr. ı und 2 gelegen, ſpaͤter nach dem Ausbau des Schloßbezirks und der Meierei am Beginn der ‚Amtsfreiheit eingefügt, heute ganz verſchwunden iſt.

Die beiden erhaltenen Tortuͤrme find ſchlichte quadratiſche Feldſteinbauten von 18,20 bzw. 22,50 m Höhe,

Der Strausberger Torturm hat ein Kegeldach, Ziegelecken und auf der Stadt- und Torſeite verſchiedene 31, 182

Ziegelblenden; die vier der Stadtſeite in halber Höhe des Turmes über zwei Meter hoch und rechteckig. Manche Einzelheit wohl durch die Wiederherſtellung im 19. Ih. verändert, Der Steindruck Nr. I zeigt noch den Zuſtand um 1829 von der Feldſeite her mit der Tordurchfahrt, uͤber der ein kleiner Fachwerkuͤberbau wohl die Torwaͤrterwohnung enthielt. Der Berliner Torturm am alten Suͤdeingang der Stadt iſt ein noch ſchlichterer, vielfach geflickter Wachturm aus kleinteiligem, rohem Feldſteinmauerwerk; er hat eine py­ramidenfoͤrmige geſtufte Ziegelhaube und iſt im Oberteil völlig mit Efeu uͤberwachſen. Der Steindruck Nr, 2 zeigt eine lange, wohl mit Quadern umrahmte Rundbogenoͤffnung auf ſeiner Weſtſeite. Ein nach der Aufmeſſung noch 1897 vorhandenes Gewoͤlbe unten im Turm fehlt jetzt.

Stadtkirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1644) im Kirchenbuchamt; ebenda Kirchenrechnungen ſeit 1645/46, Bau­akten ſeit 1844 im Staatlichen Hochbauamt. Zwei Bleiſtiftſkizzen von 1859 und 1872 von Quaſt im Architektur­archiv der Techniſchen Hochſchule Berlin.

Schrifttum: Spaͤtich'ſche Chronik, handſchriftlich in 8( Banden für die Zeit 1718 bis 1728 in der Kirchenbiblio­thek. Bekmanns Nachlaß(GSt2l. Rep. 92 V, C Nr. 16). Ledeburſche Umfrage 1842. Bergau 477 f. Lage: Am Nordrande der Stadt in naͤchſter Naͤhe des ehemaligen Schloß⸗ bzw. Burgbezirkes, umgeben von einem weiten freien Platz, dem einſtigen Buͤrgerfriedhof.

32, 181

Baugefuͤge: Dreiſchiffige Pfeilerbaſilika des 13. Ih. mit gerade geſchloſſenem, einſchiffigem Chor und 33- 36

großem weſtlichen Querturm, alles aus behauenen Feldſteinen. Nach der Huſſitenzerſtoͤrung von 1432 gegen Ende des 15. Ih. Einwoͤlbung zur Stufenhalle(vollendet 1503 bzw. 1517), Veraͤnderung der Chor fenſter und Aufſtockung des Turmes. Im 18. Ih.(1725 ſuͤdlicher Sakriſtei- und Bibliotheks anbau an den

183, 186

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