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Birkholz
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79. Birkholz. Kirche. Grundriß
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Außeres: Von den urſpruͤnglichen Öffnungen des einſt ſteinſichtig verputzten Kernbaues find in den Dach raͤumen von Schiff und Chor mehrere gut erhalten: im Chor je drei lange ſchmale Fenſter in allen drei Außenwaͤnden, teilweiſe mit ihren alten Holzrahmen; im Schiff urſpruͤnglich wohl ebenfalls je drei in beiden Langwaͤnden, doch nur die beiden mittleren noch feſtſtellbar. Die heutigen Öffnungen als Nachfolger der ſpaͤtgotiſchen aus der Zeit der Einwoͤlbung, ſaͤmtlich 1861 uͤbergroß und ſpitzbogig eingebrochen. Im Oſten zwiſchen den heutigen Fenſtern ein vermauertes flachbogiges; Fenſter bzw. Blenden der beiden Anbauten ebenfalls flachbogig. Der alte ſteinſichtige Putz mit Quadernritzung uͤber dem Sakriſteigewoͤlbe an der alten Außenwand beſonders gut ſichtbar.— Die Weſtfront nebſt dem darüber aufragenden klaſſiziſtiſchen Turm mit zeitentſprechenden Putzquadern, Triglyphenfries und weitausladendem Geſims in Hoͤhe des Schiffsfirſtes. Das Glockengeſchoß ſtark einſpringend. Inneres: Das Innere von Schiff und Chor in ſpaͤtgotiſcher Zeit mit je zwei Kreuzrippengewoͤlben uͤberzogen; die Joche des auffallend kurzen Schiffes ſchmaler und ſteilkappiger als die des Chores. Der breite Chorbogen ſpitz, ein ebenſo hoher Weſtbogen, der ſich urſpruͤnglich zur Turmhalle öffnete, heute nur durch die Orgel verP ſtellt. Hinter ihm eine Wand, die einen Teil des Turmunterbaues vom Schiff abtrennt; in dieſer eine hohe ſchlanke Offnung, ſpitzbogig, 3,80: 1,75 m, deren Gewaͤnde nach dem Schiff zu zweimal geſtuft und an den Kanten mit zugeſpitzten Rundſtaͤben verziert ſind. Daraus geht hervor, daß die Wand gleichzeitig mit der Einwoͤlbung eingezogen iſt; der Bogen iſt ſpaͤter bis auf eine Flachbogentuͤr zugeſetzt worden. Über der Sakriſtei ein Netzgewoͤlbe, deſſen Birnſtabrippen beſſer erkennbar als die über Schiff und Chor, die ebenſo wie die Schlußſteine durch eine ſtarke Putzſchicht bei der Wiederherſtellung 1896 entſtellt wurden. Das mals wurden auch neue Konſolen unter den Rippenanfaͤngern angebracht und die Rippen in den weſtlichen Schiff secken bis Emporenhoͤhe weggeſchlagen. Der Suͤdanbau flachgedeckt, feine Tür zum Chor ſpitzbogig; 4 die vom Chor zur Sakriſtei flach; eine zweite in ihrer Weſtwand nur als Blende erhalten. Dach: Uber dem Chor binderloſes Kehlbalkendach mit doppelten Haͤngehoͤlzern, die kurz unter der Kehlbalkenlage herausgeſchnitten find. Abſtaͤnde der Haͤngehoͤlzer und Höhe der Kehlbalken unregelmaͤßig. Dach: balkenlage fruͤheſtens nach Einbau der Gewoͤlbe erneuert. Einbauten: Kanzel, Eichenholz. Von einem Engel getragener breiter Korb mit vier freiſtehenden Seiten, IM an deren Bruͤſtungen zwiſchen gedrehten Eckſaͤulen bewegte Schnitzfiguren der Evangeliſten. Treppe und Tuͤr 334 mit Akanthusſchnitzwerk und mit Spruͤchen bemalten Fuͤllbrettern; auf der Innenſeite der Tür lange lateiniſche Inſchrift mit den Namen der Paſtoren Chriſtian Seiler und Johann Heinrici. An einem Wandbrett zwiſchen Schalldeckel und Korb auf Eichenholz gemalt die Wappen des Rats zu Coͤlln und derer v. Poͤlnitz mit der Jahreszahl 1681, dazu nochmals der Name des Paſtors Heinrici , ferner des Schulzen Peter Wendlandt 6 und des Kirchenvorſtehers Hans Schünemann, Die Kanzel teilweiſe durch Anſtrich entſtellt. Im Maͤrkiſchen Muſeum, Berlin (Inv. Nr. VI 18635): Taufe, Holz, 110 em hoch; zweite Halfte des 16. Ih. 332 Auf ſechsſeitigem, von geknickten Voluten umſtellten Stiel der ebenfalls ſechsſeitige Oberteil, deſſen
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