Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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kKlandorf, Kloſterfelde 131

Zu den größeren Gehoͤften gehörten große, ebenfalls eingeſchoſſige Haͤuſer vom Typ des maͤrkiſchen Dielenhauſes mit dem Giebel und Eingang zur Straße, meiſt lag bei jedem ſolchen Bau noch ein gleichgerichteter kleinerer, in dem Geſinde und Kuͤhe untergebracht waren, waͤhrend das Hauptgebaͤude der baͤuerlichen Familie und den Pferden vorbehalten war. Heute iſt das Vieh gewöhnlich unter eigenem Dach untergebracht und die Haͤuſer find verändert. Die alte Form des Giebelhauſes zeigt im weſentlichen noch das Haus der Familie Ruͤcker(Nr. 1), außerdem ein im Jahre 1880 aufgenommener Grund­riß vom Wohnhaus des Buͤdners Friederich Schulz(in der Heimatſammlung des Kantors Sommer in Klandorf). Vorn diente die größere Stube der Bauernfamilie, die kleinere als Altenwohnung, in der Mitte aus maſſiven Lehmwaͤnden dieſchwarze Kuͤche, von der aus auch die Öfen der Zimmer geheizt wurden und die nur indirektes Licht erhielt. Die eine der hinteren Stuben ſoll urſpruͤnglich Pferdeſtall geweſen fein. Der Keller befand ſich in der Mitte auf der einen Hausſeite, die Kammer daruͤber hatte deshalb einen erhöhten Fußboden, fie wird meiſt als Schlafraum gedient haben. Die Wohn­ ſtuben hatten neben dem Ofen noch eine Kaminniſche, die durch Schranktuͤren verſchloſſen werden konnte. Sie war bis vor wenigen Jahren noch erhalten.

KLEIN SCHÖNEBECK(Siehe Schoͤneiche, Ortsteil Klein Schoͤnebeck.)

KLOSTERFELDE

15 kin nordweſtlich von Bernau. Straßendorf. Die Markgrafen Johannes und Otto gaben 1242 dem Kloſter Lehnin tauſchweiſe 103. Kloſterfeld e. Kirche. u. a.Cloſterveld. 1288 verkauften die Markgrafen Otto( V) und Konrad Aufriß des Turmes von demſelben Kloſter Hufenbeſitz u. a. beiCloſtervelde. 1423 wurden mecklenburgi⸗ Weſten ſcherſeits 1 /. Schock Kühe in K. geraubt. 1447 verpfaͤndete der Kurfuͤrſt Hebungen u. a. in K. an die v. Arnim. 1450 gehörte K. nach dem Schoßregiſter den Lehniner Mönchen, Es hatte so Hufen. Krug. 11 Koſſaͤten(1480: 10). 1458 wurde ein Vergleich zwiſchen dem Kloſter und feinem Kloſterfelder Schulzen und Gotteshausmann Clawes Schulten wegen allerlei unrechtmaͤßig von ihm beſeſſener Nutzungen(Dreißighufen u. a.) geſchloſſen. Richter und Schöffen u. a. von K. bekundeten dieſen Verzicht des Clawes Sch. ausdrücklich. 1470 Schoͤffenbuch, 1475 Landſchoͤffen erwähnt. 1480 Vergleich zwiſchen dem Kloſter und dem Beſitzer von Lieben⸗ walde über Dienſte, Abgaben und Nutzungen der Kloſterfelder. 1542 bei der Saͤkulariſation zum Amt Muͤhlen­

beck. Landesherrliche Lehnſchulzen ſeit 1598 namentlich bezeugt. 1624: 22 Huͤfner, 34 Koſſaͤten, 2 Hirten, 1 Müller,

1Schmied, Schaͤferknechte, 65 Paar Hausleute; 1652: 12 Bauern, 9 Koſſaͤten; 18095: 21 Ganzbauern, 24 Ganz­

koſſaͤten, 2 Buͤdner, 26 Einlieger, m Fiſcher, 1 Rademacher, Schmiede, Windmühle, Krug, 2 Teeroͤfen, kgl. Hege­

meiſter(20 ½e Hufen). 1358 der PlebanCriſtianus in Cloſtervelde erwähnt, Der Pfarrer beſaß 1450 vier Hufen. 1459 zur Propſtei Bernau gehörig. Mutterkirche(Tochterkirchen Neudoͤrfchen und Stolzenhagen).

104. Kloſterfel de. Kirche. Grundriß