Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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160 Neuholland

126. Neuholland. Vorlaubenhaus. Aufriß der Straßenſeite S

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466 verſchiedenen Farbſchichten der Waͤnde zeigt ſich in dem einen Raum die urſpruͤngliche Putzſchicht mit einge­tieften Zierlinien. In dieſer Weiſe darf man ſich den alten Schmuck der Wände denken. Aus dem Lage­plan iſt die Anordnung der Nebengebaͤude erſichtlich, ihre einſtige Beſtimmung konnte entweder aus den

465 darin angebrachten Krippen erſehen oder erfragt werden. DasKaͤſehaus war früher kennzeichnend für die auf Milchviehhaltung eingeſtellten Wirtſchaften in Neuholland . Es iſt entweder irgendwo angebaut oder ſteht frei im Hof und enthält in feinem oberen Geſchoß eine Kammer mit Vergitterung aus Holzſtauͤben, in der der Kaͤſe getrocknet wurde. Der Kuhſtall iſt mit einer Durchfahrt fuͤr Wagen(Upfahrt genannt) ver­ſehen, von der aus der Heuſpeicher unter dem Dach beſchickt wurde. An den offenen Seiten des Gehoͤftes ein Lattenzaun mit zwei Einfahrtstoren, vor dem Hauſe ein kleiner Garten und ringsum alte Baͤume, meiſtens Eſchen und Pappeln.

126, 463 Ein Vorlaubenhaus befindet ſich an der Hauptſtraße. Es war einſt eine Gaſtwirtſchaft und ſoll in einem Dachbalken die Jahreszahl 1717 tragen. An der Langſeite Fragt ein Zwerchhaus mit Satteldach über die Hauswand vor, feine einſtigen Holzſtuͤtzen find durch Pfeiler aus Ziegelmauerwerk erſetzt. Der obere Teil iſt für die ſchon geſchilderte Kaͤſekammer mit Holzvergitterung verſehen. Ein zweites Vorlaubenhaus befand ſich auf dem Gehoͤft Nr. 51 und iſt heute durch einen Neubau erſetzt.]

Das Gehoͤft Nr. 5a trägt an der Scheune die Jahreszahl 1760 undI. H. W ELV Das eingeſchoſſige Haus mit zweiſtöͤckigem Vorbau, im Oberſtock früher die Kaͤſekammer. Die vielleicht aͤltere Scheune mit Stallvor­bauten beiderſeits der Durchfahrt, uͤber dieſen das Dach abgeſchleppt.

Einrichtungsgegenſtaͤnde: Von den älteren hat ſich nur ganz vereinzelt ein oder das andere Stuͤck ers halten, insbeſondere Eichenholzſchraͤnke des 18. Ih. mit Einlegearbeiten und Truhen mit Zierbeſchlaͤgen.

467 Beſondere Erwähnung verdient ein Ofen aus bunt glaſierten Kacheln im Gehoͤft Nr. 10(Fritz Jakob). Er iſt mehrfach umgeſetzt worden und beſteht aus verſchiedenen Arten von Kacheln mit erhabenen gelben, gruͤnen und blauen Zierformen auf weißgelbem Grunde. Seine Kanten ſind ausgekehlt und haben Blumenſchmuck, die Simſe Ranken. Die am haͤufigſten vorkommende Kachel(20: 22 em) mit zwei gekröoͤnten Kartuſchen, auf dieſen eine Sonne und ein fliegender Adler[nec ſoli cedit]]. Eine andere mit Ordensſtern und dem Schrift­band:Semper talis/.