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Oranienburg 163
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Kolonie in Oranienburg(Kirchliche Nachrichten fuͤr die franzoͤſiſch⸗reformierte Gemeinde in Groß Berlin, 1937, 16.— Deutſches Staͤdtebuch, Bd. I(1939. Pläne und Anſichten:
1. Stadtplan von O. aus dem Jahre 1700(44: 56 em). Plankammer der Staatlichen Schloͤſſer und Gaͤrten(Boeck 493 Abb. 99.
2. Anſicht von Stadt und Schloß vom anderen Havelufer. Stich von Peter Schenk(18: 11 5 cem). In J. Toland, Relation des cours de Pruſſe et de Hannovre. A la Haye 1706. Deutſche Ausgabe, Frankfurt 1706(Boeck Abb. S. 35)
3. Geſamtanſicht von Schloß und Stadt von Daniel Petzold, um 1710, Zeichnung(91: 58 em). Berlin, Staats⸗ 494 bibliothek(Boeck Abb. 19.
4. Karte von O. und Umgebung,„Grundriß von O. gemeſſen 17533 von Lev. Albr. Schutz“. Getuſchte Federzeichnung(19: 26 em). Berlin, Staatsbibliothek(N 5817.
5. Anſicht von Norden mit Stadt und Schloß.„Proſpekt der Koͤnigl. Preuß. Stadt Oranienburg“. Nach Angabe 127 auf dem Exemplar der Berliner Staatsbibliothek um 1750 von Schleuen. Stich(31: 18 cm.
6. Waſſerturm, Amts⸗ und Rathaus von O., um 1795. Aquarell(32: 22 cm). NMaͤrkiſches Muſeum XI 6780(Boeck 515 Abb. 37). Wiederholung im Heimatmuſeum zu Oranienburg.
7. Gemaͤlde des Schloſſes und der Umgebung uͤber die Havel geſehen von Nordoſten. 1833 von Wilh. Barth (I, oz: ‚42 m). Berlin, Schloß(Boeck Abb. 73.
8. Die chemiſchen Fabriken und das Schloß zu O. Unbezeichneter Steindruck. Um 1830.(23/7: 35 cm). Maͤrkiſches Muſeum XI 242.
9. Das Rathaus zu O. Gouache(18: 12 cm). Bezeichnet E. Barth. Erſte Haͤlfte des 19. Ih. Berlin, Staatliches Kupferſtichkabinett.
Stadtanlage
Am Haveluͤbergang der von Berlin nach Norden fuͤhrenden Straße liegt unmittelbar weſtlich des Fluſſes das Schloß, auf deſſen Lage die Straße Bezug nimmt. Weiter muͤndet auf dem großen Platz vor dem Schloß (ELuiſenplatz die heutige Horſt⸗Weſſel⸗Breite, ehemals Breite Straße genannt, die wohl Teile der aͤlteſten Ortsanlage enthält. Es war das bei der alten Burg gelegene Immediat⸗, ſpaͤter Amtsſtaͤdtchen Boöͤtzow, das trotz der Förderung des Herrſcherhauſes nicht weſentlich über ſeinen alten Umfang hinausgewachſen iſt. Der große Stadtbrand des Jahres 1671 vernichtete einen großen Teil dieſer inzwiſchen mit dem Schloß, einem Amtshaus, Waiſenhaus und einer neuen Kirche bereicherten Ortsanlage. Die urſpruͤngliche, vermutlich in Angerform angelegte„Breite Straße“ wurde nach dieſem Brand oſtwaͤrts verbreitert und etwa in der heutigen Geſtalt neu aufgebaut. Das an ihrem ſuͤdlichen Abſchluß gelegene Waiſenhaus wurde bis 1675 128 wiedererrichtet. In dieſem Jahr wurde der Ort bereits erneut heimgeſucht durch den Schwedeneinfall, dem 16 Häufer auf der, Amtsfreiheit“(Gegend der heutigen Straße der SA.) zum Opfer fielen. Schon bald nach Wiedergutmachung dieſer Schaͤden brannte 1688 wiederum ein Komplex von 20 Haͤuſern und 13 Staͤllen nieder (Engels), was den Anlaß gab, die zur Havelſeite der Breiten Straße(heutigen Horſt⸗Weſſel⸗Breite) gelegenen Stallungen nicht als ſolche, ſondern als„Hinterhaͤuſer“ wiederaufzubauen, die den Grundſtock abgaben zur Bebauung der 1696 neu eroͤffneten Berliner Straße, der zweiten bis heute noch wichtigen Verkehrsader, die beim Stadtgraben(der heutigen Poſtſtraße) mit dem Berliner Tor abſchloß. In dieſer Zeit wurde das, Amtshaus“(jetzt Schulhaus am Luiſenplatz) und der ſehr ſtattliche Eoſander'ſche Waſſerturm zum Betrieb der 5175 Waſſerkuͤnſte des Schloßparks angelegt er ſtand dicht neben dem jetzigen Schulhaus an der Havel, wurde aber ſchon 1721 außer Betrieb geſetzt und 1822 abgehrochen.
Über die beiden genannten Hauptſtraßen hinaus entwickelten ſich weſentliche Stadtteile nur auf dem oͤſtlichen Havelufer, wo außer der unbedeutenden Fiſcherſtraße auf dem Gelaͤnde der Amts freiheit eine groͤßere Wohnſiedlung entſtand; dort im Anſchluß an die Meierei das 1771/72 erbaute Forſthaus. Auf dem Weſtufer entwickelte ſich ſeit 1718 noch die„Neuftadt“(heute Kanalſtraße) als Abzweigung der Breite, und als Verbindung zwiſchen den Suͤdenden der Berliner und der Breiten Straße mit weſtlicher Verlaͤngerung uͤber den alten Kirchplatz hinaus die, Havelſtraße“, in deren Zug ſich das anfangs iſoliert ſtehende Waiſenhaus einfuͤgte. kirche
Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1634, fuͤr die Reformierte Gemeinde ſeit 1686) im Pfarrarchiv. Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(6St2., Rep. 92 V,).— H. v. Redern, Genealogiſche Nachrichten aus den
Kirchenbuͤchern von Spandau, Oranienburg, Seegefeld und Cladow(Maͤrkiſche Forſchungen XV, 1880.— M. Rehberg, Geſchichte der St. Nikolaikirche in Oranienburg, 1916.|
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