Oranienburg, Petershagen
135, 136. Petershagen. Ehemalige Kirche. Grundriß und Laͤngsſchnitt
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der Ruinenromantik aufgeführt worden, mit drei muſchel⸗ und kriſtallverzierten Innenraͤumen. Sie lag in
der Suͤdweſtecke der„Plantage“, neben ihr wurde ein natürlicher See mit einer„Inful“ angelegt, zu der
ein Bogengang führte, Gleichzeitig wurde der Park wiederum mit Statuen, Vaſen, einem dem Priap ge
weihten Altar und allerlei anderem bereichert. Bewahrt hat ſich von alledem nur die damals ebenfalls noch
einmal neu errichtete Orangerie, deren erhaltene Plaͤne aus den Jahren 1754/55 ſtammen; es find drei 134, 514 verſchiedene Entwuͤrfe, von denen der zur Ausfuͤhrung gelangte die ſchlichteſten und ſchon ganz klaſſiziſtiſchen
Formen zeigt.— Was ſich damals in dieſen Anlagen an Feſtlichem und Alltaͤglichem abſpielte, erzählen die
von Boeck wiedergegebenen zeitgenoͤſſiſchen Berichte.
Vom Gaͤrtner Bartſch liegt ein Garteninventar von 1792 vor, das den Plan von C. F. Friderici(1789) er
gaͤnzt und aus dem hervorgeht, daß nach dem Tode Auguſt Wilhelms alles im weſentlichen unveraͤndert fortbeſtanden hatte. Aber noch im ausgehenden 18. Ih. ſetzt ein immer ungehemmterer Verfall ein; Baͤume
werden gefällt, Singyoͤgel weggefangen und die kunſtwollen Anlagen zerbroͤckeln langſam. Ein Plan von
1878 zeigt dann die faſt vollſtaͤndige Aufloͤſung der barocken Ordnung und hat ſchon ungefähr den Charakter 511
des heute vorhandenen Stadtparks. 1879 wurde die noch bis dahin beſtehende Grotte beſeitigt.
PETERSHAGEN 6 km ſuͤdöͤſtlich von Alt Landsberg. Angerdorf.
„Petershagen“ zählte 1375 nach dem Landbuch 52 Hufen. 8 Koſſaͤten, Krug erwaͤhnt. Einnahmen beſaßen dort Ghynow, der Ober⸗ und Niedergericht, Wagendienſt und Patronat vor 10 Jahren von Buſſe Glutzer gekauft hatte, und die Witwe Glutzers. 1412 Heyne und Cune v. low zu P. mit 40 Hufen belehnt. P. gehörte nach dem Schoßregiſter