Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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Rehfelde 187

1608 R. zum Amt Strausberg gehörig. 1624: 16 Huͤfner, 8 Koſſaͤten, ı Hirte, ı Schmied, 1 Paar Hausleute, 1Hirtenknecht; 1652: 4 Bauern, 6 Koſſaͤten, 2 Knechte; 1805: Lehnſchulze, 15 Ganzbauern, 8 Ganzkoſſaͤten, 12 Buͤdner, 3 Einlieger, Schmiede, Krug(68 Hufen). Bis 1815 gehörte R. zum Kreis Oberbarnim.

Der Pleban beſaß 1375 vier Hufen, das Gotteshaus 1450 eine Hufe. 1459Reyfeld/ zur Propſtei Strausberg gehörig. 1471 beſaß die Kirche J Hufe und 3 Stuͤcke Ackers vor dem Strausberger Tor, bei der Werderſchen und bei der Gartzowſchen Muͤhle. Der Pfarrer Nicolaus Grawart hatte 4 Lehnhufen, ı Butenmalſche Hufe und einen

wuͤſten Hof. 1775 Mutterkirche(Tochterkirche Lichtenow); beide wurden ſpaͤter Tochterkirchen von Herzfelde. Heute R. wieder Mutterkirche Tochterkirche Lichtenow).

Schrifttum: Riedel A VII 418; XII 54; CI 67. Krabbo 715, Sar. Landbuch 75, 302. Buͤſching 224. Bratring II 267. Fidicin IB 95. Berghaus I 563, 564; II 415, 4r6. Riehl⸗Scheu 321. Giertz 216; III 110, 155. Hoppe, Zinna, 272. Schulze 50. Kittel XVIII, 37, 57/59: Moderhack, Dorfſiegel, 185. Kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1669) und Pfarrchronik(ſeit 1600) im Pfarrhaus. Bauakten ſſeit

1821) und Zeichnungen im Staatlichen Hochbauamt. Alte Lichtbilder im Provinzialdenkmalarchiv. Schrifttum: Dehio II 401.

Lage: Auf dem alten Friedhof inmitten des Dorfangers, umgeben von einer niedrigen Feldſteinmauer. Baugefuͤge: Steinſichtig verputzter mittelalterlicher Feldſteinbau mit Satteldach, breitem Weſtturm mit 138 Walmdach, und eingezogenem Rechteckchor nebſt ſuͤdlich an ihn angebauter Vorhalle des 15.16. Ih. Erneuerungen: 1720/23, 1844, 1861, 1908. Außeres: Das Mauerwerk an Schiff und Chor regelmaͤßiger als am Turm, der im Unterteil großenteils 528 unbehauene Findlinge aufweiſt. Den Chor umzieht ein etwa 90 em hoher, oben geſchraͤgter Granitſockel. Am Schiff haben ſich von alten Öffnungen nur je eine ſpitzbogige, quadernumrahmte Pforte im Norden und Süden, einander gegenuͤberliegend, erhalten(vermauert). Die Fenſter find in der Zeit um 1720 uͤbergroß mit korbbogigem Abſchluß erweitert worden. Am Chor finden ſich zwei alte ſpitzbogige Fenſter im Oſten, zwei ebenſolche vermauert in der Nord⸗ und Suͤdwand, außerdem ein weiteres Korbbogenfenſter vermauert im Norden und je eines der großen Fenſter wie im Schiff. Die Chorſuͤdwand enthaͤlt innerhalb der Vorhalle ein einmal abgetrepptes Spitzbogenportal mit im Gewaͤnde eingelegtem Dreiviertel⸗Rundſtab das Portal tritt in Staͤrke des Chorſockels aus der Wand vor. Im Gegenſatz zu dem ſorgfaͤltig bearbeiteten Sockel und Rundſtab iſt der aͤußere Rand nur roh behauen. Der(neue) Ziegelfußboden der Vorhalle verdeckt die anſcheinend rollenfoͤrmigen Baſen des Rundſtabes. Der Bauſtoff der Vorhalle unter dem erneuerten Verputz iſt nicht feſtzuſtellen; ihr Giebel zeigt Eine Blendengliederung mit Kielböͤgen und anderen ſpaͤtgotiſchen Zierformen, die, vermutlich aus Backſtein, ebenfalls unter Verputz liegen. Ein außen in der Vorhalle vermauerter Stein traͤgt die Jahreszahl 1499. Der ſtattliche Turm hat im Glockengeſchoß an den Schmalſeiten je eine, an den Breitſeiten je zwei ſchlanke ſpitzbogige Schallfenſter mit Ziegelgewaͤnden, außerdem an der Weſtfront eine wohl ſpaͤter eingebrochene rundbogige Mitteltuͤr und darüber in zwei Geſchoſſen kleine ebenſolche Fenſter. Alle Geſimſe des Baues aus Holz, das des Chores reich profiliert. Inneres: Der Eindruck des Innenraumes iſt beſtimmt durch den großen breitſpitzen Chorbogen; die ver⸗ 529 groͤßerten Fenſter ſind auch innen korbbogig. Der ganze Raum verputzt und getuͤncht, 1908 ausgemalt; im Chor ſollen dabei alte Weihkreuze aufgefunden ſein. Zum Weſtturm fuͤhrt eine Flachbogentuͤr im Erdgeſchoß, eine zweite in Höhe der Orgelempore. Das Turminnere neuerdings durch eingezogene Holzwaͤnde in zwei Abſtellraͤume und einen Mittelgang mit Holztonne eingeteilt. An der inneren Turmoſtwand ein ver­putztes Giebelfeld, das dem Verlauf des heutigen Kirchdaches entſpricht; innerhalb desſelben Spuren ver­mauerter Öffnungen, Dach: Über dem Chor Kehlbalkendach mit doppelt ſtehendem Stuhl, jedes zweite Geſpaͤrre ein Binder; um 1845 eingezogenes Haͤngewerk mit Überzug. Über dem Schiff das gleiche, aber mit Hahnenbalken und mit zwei uͤberzuͤgen; jedes dritte oder vierte Geſpaͤrre ein Binder. Einbauten: Kanzelaltar von 1722(laut Stiftungstafelhh. Der fuͤnfſeitige Korb mit breiten Eckvorlagen, die mit Troddelzier und Cherubkoͤpfchen geſchmuͤckt find. In den Bruͤſtungsfeldern die Relieffiguren des Salvator und der Evangeliſten in eckverkroͤpften Rahmen. Die Proſpektwand mit zwei Paaren von Saͤulen, hohem Gebaͤlk und gebrochenem Volutengiebel mit Flammenvaſen. Seitlich reich geſchnitzte Akanthus­

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