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188; Rehfelde, Rüdersdorf
wangen. Der Schalldeckel reich mit vergoldeten Akanthusgehaͤngen, bekroͤnt vom„Auge Gottes“ in Strahlen: ſonne. Unter der neuen Bemalung die Inſchriften bei den Figuren lesbar. Vor dem hoͤlzernen Altartiſch Schranken mit Dockengittern. Erneuerung 1909 durch Bildhauer Blaue, Bln. Steglitz— Taufe, Stein, S8 em Dm. Schlichte Pokalform; der Fuß im Zementfußboden des Chores verſenkt. Mittelalterlich.— Emporen an drei Seiten des Schiffes und Geſtuͤhl in zwei Blöcken, 18. Ih.— Im Chor eine ſchlichte Inſchrifttafel mit lateiniſchem Text, die beſagt, daß unter König Friedrich Wilhelm J., dem Amtmann Johann Aegidius Dantz, dem Paſtor Joachim Matthias Lizmann, dem Erbſchulzen Barthelmes Henckel, den„antiſtes“ Johann Tieden und Martin Natus im Jahre 1720/22 das Dach neu errichtet und der Altar und„ſuggeſtum“ vollſtaͤndig erneuert wurden.
Austattung: a. Kelch, Zinn, 25 em hoch. Einfach mit rundem Fuß. Um 1800.(Engliſch⸗-Zinnſtempel.) — Patene 15,5 em Dm.
b. Kelch, Zinn, 20 em hoch, ſonſt wie a.
c. Taufſchale, Zinn, 36 em Dm. Am Rande eingegraben:„Dauf Becken Rehfeld 1693“.(Stempel: Berliner Beſchau und Lilie mit C8 W.)
d. Zwei Altarleuchter, Gelbguß, 34 em hoch. Runder Fuß auf drei Tierklauen, am Schaft drei wulſtige Ringe. 15.16. Ih.
Von den drei ehemaligen Glocken, die Wolff unter Nr. 230— 232 nennt, find zwei im Weltkrieg, eine, von Martin Heintze 1679 gegoſſene, noch ſpaͤter eingeſchmolzen worden.)
Wohnhãuſer
Außer den noch meiſt eingeſchoſſigen, in ſich ſymmetriſchen Breithaͤuſern am Dorfanger nordoͤſtlich der Kirche das„alte Gaſthaus“ und ein weiteres kleines Breithaus, verputzt, mit Kruͤppelwalmdach.— Suͤdweſtlich der Kirche ein aͤlteres Dielenhaus, Giebel und Haustuͤr, wie bei dieſer Hausform uͤblich, zur Straße gewendet.
RÜDERSDORF(alter Ortsteil Rüdersdorf)
12 km ſuͤdlich von Alt Landsberg.
Markgraf Woldemar(ͤgeſt. 1319) ſchenkte dem Kloſter Zinna die Bede und Dienſte von 6 Hufen in R.„Ruderstorp“ zählte 1375 nach dem Landbuch 66 Hufen, der Hof der Zinnaer] Mönche 6 Hufen. 11 Koſſaͤten, Krug, Mühle zu Tastorp, Kalkſteinbruch erwahnt. R. war im Beſitz des Kloſters Zinna; die Bede und den Wagendienſt hatte ſich jedoch Kleptzk angemaßt. Von R. aus, wo ein Vogt oder Hauptmann ſaß, wurde der Zinnaiſche Beſitz im Barnim verwaltet(fruͤher anſcheinend von Kagel aus). Über die Kalkgewinnung bis ins 16. Ih. vgl. Hoppe, Zinna, S. 156 ff. 1446 wurden Wilke und Hans Blankenfelde u. a. mit Anteilen an der Bede in R. belehnt. 1450 hatte R.(im Beſitz von Zinna) 64 Hufen(26 beſetzt), 7 Koſſaͤten, 1 Schäfer(1480: 3 Hufen wuͤſt, 8 Koſſaͤtenſtellen, davon 2 wuͤſt). 1454 ùͤbereignete Kurfuͤrſt Friedrich dem Kloſter Zinna Einkuͤnfte u. a. aus R. 1471 befand ſich nach dem Erbregiſter des Kloſters Zinna die Feldmark des wuͤſten Dorfes Altena(1375: 40 Hufen, 4Pfarrhufen, 4Schulzenhufen, 12 Koſſaͤten) im Ruͤdersdorfer Dorfverband. Lehnſchulze Buck hatte 4 Hufen und 6 Altenaſche Hufen. 10 Bauern beſaßen 41 Ruͤdersdorfer und 31 Altenaſche Hufen; der in R. anſaͤſſige Lehnſchulze von Altena ſchloß ſich mit 4 Altenaſchen Lehnhufen dem Dorf R. an; Kloſter Zinna beſaß nun auch Bede und Wagendienſt. 1472 wurden Heinrich, Ebel, Hans, Matthias und Henning v. Krummenſee mit Einkuͤnften u. a. in R. belehnt. Nach der Saͤkulariſation des Kloſters Zinna(1553) wurde R. als Domaͤnenamt Mittelpunkt der ehemaligen Kloſterguͤter im Barnim. 1574 Lehnſchulze Mertzdorf, 9 Bauern, 8 Koſſaͤten. 1611 erhielt der Kammerdiener Anton Freitag durch Kurfuͤrſt Johann Sigismund den ſog.„alten Hof“(im Gegenſatz zu dem nach der Reformation angelegten„neuen Hof“ als Freigut. 1624: 10 Huͤfner, 9 Koſſaͤten, Schmied, m Hirte, 1 Koſtknecht; 1652: 3 Koſſaͤten, 4Freileute, 2 Bergarbeiter, 1Bergſchreiber; 1724: Schulze Voß, 6 Bauern, 8 Koſſaͤten. Für die Kalkbruͤche beſtand in R. ein beſonderes Bergamt, das jedoch von 1720— 1769 mit dem Domaͤnenamt vereinigt war. 1773 wieder ſelbſtaͤndiges Bergamt. 1805: Lehnſchulze, S Ganzbauern, 8 Ganzkoſſaͤten, 24 Buͤdner, 12 Einlieger, ı Rademacher, Schmiede, Krug, kgl. Oberfoͤrſter (58 und 24 Amtsſitzyorwerk] Hufen). Bis 1815 zum Kreis Oberbarnim gehoͤrig.
Der Pleban beſaß 1375 vier Hufen, die Kirche eine(1450: zwei, 1480: eine). 1459 zur Propſtei Strausberg gehörig. Nach dem Viſitationsprotokoll von 1541 verſah der Pfarrer zu R. Pfarrdienſte in Woltersdorf. Pfarrer war Johann Arndt, Patron der Abt von Zinna. Die Kirche beſaß 1 Kelch, m kupferne Monſtranz, 1 Pazifikale. Pfarrhaus, 4 Pfarrhufen. 50 Kommunikanten. Tochterkirche Tasdorf(heute ſelbſtaͤndig). 1652 Paſtor Johann Zimmer: mann. 1724 beſaß der Pfarrer 4 Lehnhufen in der Ruͤdersdorfer Feldmark und 22 Morgen im Altenaſchen Gebiet.