Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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190 Rũdersdorf

weitere Verlaͤngerung nach Oſten mit rechteckigem Abſchluß; ihre Mauerſtaͤrke iſt geringer, ſo daß im Innern

gegenuͤber dem Schiff eine Ausweitung entſteht. Im Zuge der beiden letzten Erweiterungen ſind auch ſaͤmt­

. liche korbbogigen Öffnungen der Kirche entſtanden. Der oͤſtliche Anbau wurde 1914 durch Einziehung von

Zwiſchenwaͤnden fuͤr andere Zwecke vom Kirchenraum abgetrennt.

Das Innere des Schiffes wurde bei dieſer Gelegenheit vollſtaͤndig erneuert. Die Decke iſt muldenfoͤrmig,

| uͤber ſtarkem Sims.

Einbauten: Über neuem Altartiſch an der Oſtwand aufgeſtellt die Kanzel mit fuͤnfſeitigem Korb, an deſſen Bruͤſtungsſeiten in verkröͤpften Rahmen die faſt freiplaſtiſchen kleinen Figuren des ſegnenden Chriſtus und der Evangeliſten ſtehen. Schalldeckel mit Lappenzier, bekroͤnt vom Gottesauge in Strahlenſonne. Erſte

553 Hälfte des 18. Ih. Tauf ſte in, 78 em hoch. Gedrungene Becherform. Die Kuppe umzogen von Streifen mit plaſtiſchem Boſſenwerk und Cherubköͤpfchen. Unter dem ausladenden Rand, den Zahnſchnitt und Eier­ſtab auszeichnen, die erhabene Umſchrift aus, Marci am Letzten/ und Jahreszahl 1598.

552 Ausſtattung: a. Kruzifix, Holz, der Korpus 70 em hoch, mit turbanaͤhnlicher dicker Dornenkrone und gro­ßem, von vielen Faltenſtegen durchzogenen Lendentuchknoten auf der rechten Hüfte, Gute Arbeit um! 525/30. b. Taufſchale, Meſſing verfilbert, 40 em Dm. Am Rand ſchoͤn getriebene Bluͤten und Blaͤtter zwiſchen vier Buckeln. Im Boden eingegraben in Kapitale:Gotfridt Lichterfelt, 1696,

c. In der Sakriſtei Reſt eines ehemals ſchoͤnen Empirekronleuchters mit Kriſtallbehang. d. Glocke, 89 em Dm. Am Hals über einem Spitzenfries doppelzeilige Umſchrift: Benjamin Reichenow, Churfuͤrſtl. Amtsſchreiber zu Ruͤdersdorf, Johannes Zimmermann ratis bon(?) Pfahrherr alda. Goß mich

. Jacob Neuwert in Berlin Anno 1645. Auf dem Mantel das kurfuͤrſtlich⸗brandenburgiſche Wappen und

umſchrift:Friedrich Wilhelm, Churf. Auf der gegenuͤberliegenden Seite weitere Inſchriften.

e. Grabſtein des Amtshauptmanns Volkmar v. Germershauſen(geſt. 1572) mit den Ahnenwappen. Stark

abgetreten.

. Einen zweiten Stein mit lebensgroßer weiblicher Figur und Inſchrift ſah Ledeburs Berichterſtatter als Tritt­

| ſtufe vor dem Schulhaus; wohl Gegenſtuͤck zu e.)

f. Grabſtein, 160 em hoch, Kalkſtein, für Wilhelmina Albertina Boyer(1749- 1750.

g. Grabſtein, 184 em hoch, Kalkſtein, für Hedwig Magdalene Dantzin. Stark abgetreten, Ende des 17. Ih. h. Kindergrabſtein, 64 em hoch, für Jakob Hanke(1605 1605.

i. Kindergrabſtein, 86 em hoch, für einen 1594 geborenen, 1596 geſtorbenen Knaben.

k. Grabſtein, etwa 75 em hoch, für Bartelt Möller(1539 1579.

J. Bruchſtuͤcke weiterer Grabſteine, darunter der des Johannes Fridericus Reichnavius(1651 1654) und

des Jakob Hancke(Vater), geweſenen Bergſchreibers zu Ruͤdersdorf.

Ehemaliges Rmt Rüdersdorf

543 Pläne und Anſichten: Lageplan vom Juli 1756(GStaæl. Allgemeine Kartenſammlung VI Nr. 110, Bl. 44).

Grundriß von die Gebäude auf dem Amte R, gez. von Bauinſpektor Colberg 1787(G6St 2. Gen. Dir, Kurmark,

545 Amter, Tit. as Varia 56 II, Bl. 190 verſo). Abriß zum neuen Amtshauſe GStA.(Pr. Br. Rep. 2, II. Baureg.

| Amt R. Nr, 1). Dasſelbe von Colberg, 1787(ebenda, Nr. 27. Mitte). Grundriß zum Amtsbrauhaus und zum

. 544 Braumeiſterwohnhaus(ebenda).

Weſtlich des Dorfangers(Schloßſtraße) liegt das Gelaͤnde des ehemaligen Amtes. Von den Gebaͤuden iſt

nur noch das Wohnhaus an der Dorfſtraße erhalten, ein geſtreckter eingeſchoſſiger Putzbau von 11 mal

3 Achſen mit Kruͤppelwalmdach. Die alte Amtsbrauerei und andere Wirtſchaftsgebaͤude wurden erſt 1934 wegen Baufaͤlligkeit beſeitigt bzw. umgebaut.

Das Amt hat nach dem Plan von 1756 in unmittelbarer Nachbarſchaft des alten Schloßhofes gelegen. Der

| innerhalb der Baugruppe verzeichnete alte Marſtall und wohl auch das Brauhaus find ſicher mit den ſchon

. im Schloßinventar von 1708 erwaͤhnten Nebengebaͤuden identiſch. Die alten Aufriſſe der Wirtſchafts­

gebäude und Braumeiſterwohnungen zeigen überaus ſchlichte eingeſchoſſige Häuschen mit Kruͤppelwalm­

daͤchern und vorſpringenden Dachfenſtern. Der Grundriß der Brauerei zeigt, wie man ſich die Anordnung

dieſes Betriebes im 18. Ih. vorzuſtellen hat.