Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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194 Rüdersdorf

RÜDERSDORF(Ortsteil Kalkberge)

Kalkberge entſtand als eine Steinbrecheranſiedlung nach dem 30⸗jaͤhrigen Kriege. Der Anfang des Dorfes ſcheint nach dem Ruͤdersdorfer Kirchenbuch um das Jahr 1664 zu liegen. Seydel(S. 5o) druckt eineSpezification der Ein­wohner in den Königl. Kalkbergen von 1702 ab mit namentlicher Auffuͤhrung der damaligen Bewohner. Das Bergmannsdorf wuchs dann mit dem zunehmenden Bergbau verhältnismäßig ſchnell, beſonders als Friedrich der Große in den Jahren nach 1764auf Kgl. Koſten viele Wohnungen fuͤr auslaͤndiſche(außerpreußiſche) Stein­brecher u. drgl. Leute erbauen und den erſten Beſitzern unentgeltlich uͤbergeben ließ. Weil es trotzdem noch immer an ausreichenden Arbeitskraͤften fuͤr die Bruͤche fehlte, wurden durch ein Reglement von 1786 zur Bergarbeit ver­pflichtet: in Ruͤdersdorf 12 Buͤdner und 10 Einlieger, in den Kalkbergen 70 alte Buͤdner und Koloniſten, in Hort­winkel 16 Koloniſten u. a. m., ſo daß faſt auf jedem Haus in Kalkberge die Verbindlichkeit zur Bergarbeit ruhte. Erſt ſpaͤtere planmaͤßige Bergmannsanſiedlungen halfen dieſen Notſtand abſtellen(Mitt. von E. Israel). Die Orts­benennungenGrund,Vorder⸗ und Hinterberge,Kalkberge⸗Ruͤdersdorf, ſprechen von dem koloniemaͤßigen Wachſen des Dorfes. Seit 1931 fuͤhren Tasdorf, Kalkberge und Ruͤdersdorf den gemeinſamen Namen Kalkberge, . ſeit 1934 Rudersdorf. Die geologiſche Wiſſenſ chaft(die Trias mit dem Buntſandſtein, Muſchelkalk und Keuper iſt | aufgeſchloſſen) hat in den Kalkbergen eine Fundquelle von europaͤiſcher Bedeutung vor ſich.

nduſtrieanlagen Schrifttum: v. der Hagen, Beſchreibung der Kalkbruͤche bey R..... Berlin 1785, mit einem in Kupfer ge­ſtochenen Plan. Über das Ruͤdersdorfer Kalkſtein⸗ Gebirge und die juͤngſte Preisherabſetzung der Ruͤdersdorfer HM Kalkſteine. Berlin 1830. Seydel, Cap. XI. H. Cramer. X. Heft, 1889, S. m bis 219. G. Albrecht, . Kalkberge⸗Rüůͤdersdorf. Berlin[1906]. Ewald Israel, Die Ruͤdersdorfer Kalkberge und ihr Dorf. Kalkberge 1926. F. Ebers, In den Ruͤdersdorfer Kalkbergen. Berlin 1933. Hanrath. M. Roͤdiger,Zeichnungen alter laͤndlicher Induſtriebauten im GSt A.(Brandenburgiſche Jahrbuͤcher 5,1, 1937, S. 19 f, mit Abb.). Pläne und Anſichten: Kupferſtich der Ruͤdersdorfer Kalkberge, 16: 9 em, von P. Haas, um 1780. Kupferſtich, 532 995: 13 em, Titelblatt zu v. d. Hagens Buch, 1785. In der Darſtellung aͤhnlich dem vorigen Blatt. Aquarell, 20: 15 em, darſtellend das Gelaͤnde der heutigen Bergwerksdirektion mit dem Eingang zum Buͤlowkanal und den damaligen ſchlichten Baulichkeiten. um 1820(im Bergwerksarchiv). 536 Portal des Heinitz⸗Kanales, Stich, oval, 8,7 em breit, von Carl Mare; auf dem Titelblatt zuA. F. Trieſt, Grund­ſaͤtze zur Anfertigung richtiger Anſchlaͤge... Berlin 1809(mit zugehöriger Erklaͤrung und Beſchreibung des Tunnels). 537 Entwurfzeichnung des Portals der Redenſtrecke, Grundriß und Anſicht(im Bergwerksarchiv). Anſicht der Einfahrt in den Redenkanal, 5o: 27 em. Sepiazeichnung, angeblich von Schinkels Hand(im Berg­werks archiv). 546, 547 Ebenda eine Gleiwitzer Eiſengußmedaille, 15,5 em Dm. Auf der Vorderſeite gutes Portraͤt des Staats miniſters Grafen v. Reden, Ruͤckſeite mit zierlicher Darſtellung des Redentunnels. Ruͤdersdorfer Album. Gedruckt und herausgegeben 1857 von Julius Stenz, Berlin. Mit 12 farbigen Stein­531, 533, 535 drucken darunter: Heinitzbruch, Redenbruch, Eingang zum Redentunnel, Kirche in Ruͤdersdorf und Woltersdorfer Schleuſe(jedes 28,5: 20 cm). Grundriſſe und Aufriſſe zweier Kalkoͤfen, gez. von Fleß, 1774(GSM, Pr. Br. Rep. 2. J. Baureg., Amts bauſ. Ruͤd. Nr. 13. 534 Drei Zeichnungen von Rumfordſchen Kalkofen von J. G. Gaͤrtner, 1805, bzw. von H. Schulze, 1830(in der Plan­. kammer des Ober⸗Bergamtes Breslau Nr. 2516 bzw. 252728). . 1} Zeichnung eines Ziegelofens mit Torffchuppen, 1803; Riſſe, Schnitte und Anſichten(Plankammer Oberbergamt . Breslau, Nr. 2598 9. Zeichnung eines Ziegelofens von J. G. Gärtner, 1810(Plankammer Oberbergamt Breslau, Nr. 2598 5. Grundriſſe und Aufriſſe zu Torfſchauern, 1802 und 1806, erſterer mit Bohlenbinderdach. Beide im GStA.(Pr. Br. Rep. 2, J. Baureg. Amt R. Gebaͤudeſ. Nr. 7 und 25. 24 Steindruck, zo: 24 em, darſtellend drei uniformierte Höhere Bergbeamte vor dem Portal des Redenkanals(kolo­riertes Exemplar im Bergwerksarchiv.)

Mehrere Kanaͤle vermitteln die Waſſerverbindung der Kalkſteinbruͤche und der Kalkbrennereien mit den ſchiff­

baren Gewaͤſſern ſuͤdöſtlich von Berlin. Zum Teil verlaufen fie unterirdiſch und die Eingänge ihrer Stollen

ſowie einiger Foͤrderſtrecken ſind mit kuͤnſtleriſch bedeutſamen Portalbauten aus dem einheimiſchen Kalkſtein

. verſehen. Beſondere Erwaͤhnung verdienen:

| 536 1. Der Eingang zum Heiniß: Kanal mit einem Rundbogen zwiſchen zwei Pylonen, an denen ſchwere Ringe Hängen, und einer Eiſengußtafel mit Inf chrift in Antiquakapitalen:HEINITZ:KANAL MDCCCVIMNI,

537 2. Der Eingang zur Re den⸗Strecke wurde im Sommer des Jahres 1806 mit einem ruſtizierten Portal in

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