Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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Ruhlsdorf, Sachfenhaufen

c. Glocke, Sa cm Dm., gegoſſen 1720 von J. F. Schramm. Inſchrift:m Der Herr Chriſter von Katte Ambts­haubtmann, Herr Johann Steiniger Amtmann, Herr Johann Schmid Prediger, George Kalb Kirchenvor­ſteher, Hans Litze, Kirchenvorſteher, Gerichts und Schoͤppe.

d. Glocke, 61 em Dm., gegoſſen 1826 von E. LS. W. Thiele in Berlin.

Von fruͤheren Glocken berichtet Bekmanns Gewaͤhrsmann 1711, daß 1672, 1690 und 1710 neue Glocken angeſchafft wurden. Vor 1699 haben fie in einemoffenen Schauer gehangen.]

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Gutshaus Zum ehemaligen Lehnſchulzenhof gehörig. Eingeſchoſſiger Bau mit Kruͤppelwalmdach von ſieben mal drei 557 Achſen, die Langſeite dem Anger zugewendet, die Tuͤr in ihrer Mitte. Teilweiſe verputztes Fachwerk.

SACHSENHAUSEN

3 km nördlich von Oranienburg.

1752/53 im Amt Oranienburg als Spinnerdorf mit ſaͤchſiſchen, badiſchen und wuͤrttembergiſchen Siedlern be: gruͤndet. Brand von 1795. 1805: Lehnſchulze, 40 Buͤdner, 10 Einlieger, verſchiedene Handwerker, 15 Schiffer, Krug. 1819 Aufhören der Spinnerei. Zu Sachſenhauſen gehören heute die Friedrichsthaler Glashütte(1790 bis 1842 in Betrieb), Kolonie Berg(Zaunſetzerſiedlung 1690 ff.), Erbpachtsetabliſſement Friedenthal(1752/53 als Maulbeer­plantage entſtanden, nach 1765Hannenthal, 1805Friedenthal benannt) und Seilers Teerofen(um 17540 entſtanden). Fruͤher nach Oranienburg eingepfarrt, jetzt Tochtergemeinde von Oranienburg.

Schrifttum: Buͤſching 239. Bratring II 213. Ballhorn 327 ff. Berghaus 1457. Fidicin 1B 137. Riehl⸗Scheu zar. 1504 aͤhrige Jubelfeier der Gemeinde Sachſenhauſen(Oranienburger Tageblatt Nr. 156 bis 161, 7. bis J12. Juli 1903). P. Ehlert, Die Errichtung der Spinnerdoͤrfer in der Kurmark und die Gruͤndung von Sachſenhauſen Mark](reiskalender 1919 S. 46). Schulze 18 f., 46. Moderhack, Dorfſiegel, 186. Lageplan des Spinnerdorfes 1752, gez. von Cond. Meſchker(G6Stèl. Pr. Br. Rep. 2, JI. Dom.⸗Reg. Allgem. 559 Sachen, Col. Etabl. Pfeiffer] Fach 3, Nr. 33).

Ehemalige Mühle

Pläne und Anſichten:

1. Grundriſſe und Anſichten zu einer Muͤhlenmeiſter⸗Wohnung, gezeichnet von Lehmann 17591(GSt. Pr. Br. Rep. 2 J. Bau⸗Reg. Amt O. Gebaͤudeſachen Nr. 50). ö

2. Lageplan der Mühlen zu O. um 1790(6Stal. Gen. Dir. Kurmark, Ämter Tit. 28. Varia 56 II. S. 27).

3. Anſicht der Mühle, Waſſerfarben, 32: 22 em. Ende des 18. Ih. Maͤrkiſches Muſeum, Berlin, XI 6822). 560 4. Zwei Anſichten vom Großen Muͤhlengebaͤude, gezeichnet von Bauinſpektor Ekel, 1797. Ebenſo Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebaͤude(GSM, Pr. Br. Rep. 2, I. Bau⸗Reg. Amt O. Muͤhlenſachen Nr. 7 und 8 S. 2489).

5. Faſſadenzeichnung des Muͤhlengebaͤudes, 28,3: 18,5 em, Waſſerfarben, bezeichnet Schmid. Provinzialdenkmal⸗ 562 archiv.

6. Raͤderwerk. Waſſerfarben, Jo: 68 em, bezeichnet 1803(Provinzialdenkmalarchiv).

Die einſt zwiſchen Oranienburg und Sachſenhauſen zwiſchen den ſog. Freiarchenbruͤcken an der Havel ge­legene Große Mühle war, ſofern die Anſicht Nr. 3 ſich wirklich auf fie bezieht, zuerſt ein ſchlichter Fach­werkbau, der um die Wende vom 18. zum 19. Ih. durch maſſive Gebäude erſetzt wurde. Von der umfang­reicheren Anlage zeugt heute noch das Wohnhaus des damaligen Obermuͤhleninſpektors der Koͤniglichen Waſſermuͤhlen etzt Forſtamt Sachſenhauſen), ein zweigeſchoſſiger geſtreckter Putzbau mit Kruͤppelwalmdach. Die beiden mittleren der acht Achſen ſind leicht vorgezogen und im Putz gequadert. Die alte gedoppelte Haustuͤr noch aus der Bauzeit um 1800. Von baukuͤnſtleriſchem Rang war die Faſſade des großen Muͤhlengebaͤudes, die in der Anſicht Nr. 5 uͤberliefert iſt.

Dor fhãuſer

In der heutigen Friedrichſtraße iſt noch der größte Teil der eingeſchoſſigen Bebauung aus der Gruͤndungs­zeit des Spinnerdorfes erhalten. Es ſind durchweg Doppelwohnhaͤuſer einfachſter Art mit Satteldaͤchern, die beiden Haustuͤren meiſt in der Mitte nebeneinander liegend. Auffallend ſind die vielfaͤltigen huͤbſchen Muſter in den Fenſterlaͤden, die wohl meiſt erſt dem mittleren 19. Ih. entſtammen.

Die heutige Revierfoͤrſterei(Wilhelmſtraße Nr. 16) iſt ein eingeſchoſſiger Putzbau aus der Zeit um 1800 von urſpruͤnglich ſieben Achſen mit Kruͤppelwalmdach. Die Front im Putz gequadert.

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