Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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198 Sachſenhauſen, friedenthal, Schildow

. Tiergartenſchleuſe

. 2 km weſtlich an der Mündung des Teſchendorfer Grabens in den Ruppiner Kanal liegt das ehemalige Muͤllerwohn haus der Tiergarten muͤhle(ſpaͤter bis 1801] Waſſerbauinſpektion). Ein hübſcher einge: ſchoſſiger Putzbau von ſieben Achſen Laͤnge mit hohem Manſarddach. Erbaut um 1790.

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FRIEDENTHAL. Friedrich II. ließ von 1751 ab durch den Kammerdirektor v. Diekhoff an der Ruppiner Doſſe, die ſpaͤter zum 3 KRuppiner Kanal erweitert wurde, eine Maulbeerplantage anlegen. 1755/56 wurden die erften Gebäude errichtet,| Durch Pachtvertrag vom 24. November 1760 wurde dieſe Plantage dem Planteur Wurzinger in Zeitpacht gegeben, J kam jedoch bereits am 7. November 1765 durch Erbpachtvertrag an den Beamten Hagemann. Die ſer uͤbernahm die ö Verpflichtung, vier Koloniſten anzuſetzen. Am 2. Februar 1767 ſiedelte er vier Familien an, aber nicht auf der. Plantage, ſondern im Anſchluß an das Dorf Sachſen hauſen. Er baute dort vier Haͤuſer und legte zu jedem einen. Morgen Acker und anderthalb Morgen Wieſe. Die Plantage ſelbſt nannte er Hannenthal. Zur Vergroͤßerung des ö Gutes fuͤgte Hagemann eine Oranienburger Großbuͤrgerſtelle hinzu. Der Nachfolger Hagemanns, der Miniſter v. Schroͤtter, veraͤußerte dieſelbe wieder, behielt aber 79 Morgen 121 Quadratruten Wieſen nebſt den darauf ruhenden. Abgaben zuruͤck. Der naͤchſte Beſitzer war der Ober⸗Muͤhleninſpektor Kgl. Kommiſſionsrat Weigel, der Paͤchter der ö im Jahre 1874 abgebrannten Oranienburger Königlichen Mühlen bei Sachſenhauſen. Er erweiterte ebenfalls das Gut durch Ankauf von Grundſtuͤcken und verſchoͤnte das Herrſchaftsgebaͤude durch Gartenanlagen. Am 7. Februar J 1805 erhielt das Gut den Namen Friedenthal. Die Erbpacht wurde nachträglich abgeloͤſt. 1856 war der Baron .. Wilhelm v. Wachtmeiſter Beſitzer von Friedenthal.(Mitteilungen von M. Rehberg.) Zwiſchen der Havel und Sachſenhauſen im Norden von Oranienburg iſt das parzellierte Gut und ein großer

verwilderter Park mit einer Villa des ausgehenden 19 Ih als Nachfolger der alten Anlage des 18. Ih. erhalten. Beides kann heute nicht mehr als Kunſtdenkmal gelten. Vielleicht waren von einigem Kunſtwert die bei Engels(Seite 196/197) beſprochenen 14 ſandſteinernen Parkfiguren.| Zugbrücke 366 Bis 1930 führte in der Nähe des Gutes eine hölzerne Zugbruͤcke in der ſeit dem 18. Ih. gebräuchlichen Bau­

Spandau Hopfenzins und den v. Hoppenrode Geldzins. Von ſaͤmtlichen Hufen hatten die Hoppenrode Pacht, Zins und Bede. 8 Koſſaͤten, Krug und Muͤhle erwähnt, Ober⸗ und Niedergericht, Wagendienſt und Patronat beſaßen die Hoppenrode nach Erbrecht. 1412 wurde Benediktus Hoppenrode u. a. mit einem Dritteil zu Sch. belehnt. 1450 ö war Sch. noch im Beſitz der Hoppenrode, die es vom Markgrafen zu Lehen hatten; 46 Hufen. 1455 belehnte Kurz A fürft Friedrich den Berliner Bürger Hans Brakow mit Sch. 1472 wurden die Gebruͤder Peter, Jacob und Hans, die Marckawer genannt, zu Berlin u. a. mit Renten aus dem Schulzenhof und mehreren Bauernhoͤfen in Sch. J belehnt, ebenſo 1473. 1476 verkauften Peter, Hans und Jacob Berkow dem Kloſter Lehnin u. a. das Dorf Sch.,| und im gleichen Jahr beſtaͤtigte Kurfürft Albrecht die Übereignung. 1480 beſaßen die Moͤnche zu Lehnin nach dem I. Schoßregiſter Sch. zu Lehen; 46 Hufen, davon etwa 19 wuͤſt, 2 Koſſaͤtenſtellen, die reſtlichen 6 wuͤſt, Krug erwähnt, 1525 Muͤhle zu Sch. genannt. Nach der Saͤkulariſation des Kloſters Lehnin(1542) gelangte Sch. an das Amt

Muͤhlenbeck. 1608 Lehngericht bezeugt. 1624: 9 Huͤfner, 4 Koſſaͤten, T Hirte, ı Müller, 1 Hirtenknecht. Lehn­ſchulzen vor 1643 bezeugt. 1652: 8 Bauern, 2 Koſſaͤten. 1745 kam Sch. zum Amt Nieder⸗Schoͤnhauſen. 1805: 8 Ganzbauern, 4 Ganzkoſſaͤten, 3 Buͤdner, 3 Einlieger, Krug, Waſſermuͤhle(42 Hufen).

Der Pleban beſaß 1375 vier Hufen(1450 und 1480 ebenſo). 1459 zur Propſtei Bernau gehörig, 1541 Tochterkirche von Blankenfelde; Patron war der Abt von Lehnin; die Kirche beſaß 1 Kelch, m kupferne Monſtranz. Das Gottes: | haus hatte eigenen Grundbeſitz, Zins vom Katharinenſee und eine Wieſe. 1652 Wolfgangus Fellerus Pfarrer zu | Blankenfelde und Schildow. Früher war Sch. Tochterkirche von Schoͤnerlinde, heute von Muͤhlenbeck.

. Schrifttum: Riedel A VIII 418, X 300, 329, 341 ff, 344 f., 363, 368 ff; I 4, 249; Sv. 307, 334, 337 f. Landbuch 73, 277, 288. Buͤſching 246. Bratring II 214. Berghaus I 664, 667, 684. Fidicin IB 101, 132. Giertz 1207. Germania Sacra I 1, 247), 293. Wilhelm Teſſendorf, Die Moͤnchsmuͤhle bei Schildow Greis Niederbarnim) und ihre Geſchichte(Kreiskalender 1929 S. 29 ff.). Bruno Stephan, Maͤrkiſche Dielenhaͤuſer

J art uͤber den Ruppiner Kanal(vergl. Brandenbg. Ihb. 1937, 1131) Scłill oo15 kim ſuͤdweſtlich von Bernau. Angerdorf. J Schildow zaͤhlte 1375 nach dem Landbuch 45 Hufen, der Schulze beſaß 4 Hufen. 6 Hufen gaben den Nonnen zu.