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Park Schöneiche. 3Zwiſchen der Zufahrtsſtraße zum Hof und dem die Dörfer Schoͤneiche und Kleinſchoͤnebeck trennenden Waſſerlauf liegt der Schloßpark in der Lage, wie ihn ſchon der Plan von 1770 zeigt. An der Zufahrtsſtraße find noch die beiden alten Eingänge zu den Parkalleen vorhanden; ihre Gitter zeigen gute Schmiedearbeiten 598, 599 und gehören in ihren weſentlichſten Teilen wohl der Schuͤtzezeit an. Ebenfalls auf dieſen Bauherrn gehen ſicher auch noch die zahlreichen um das Schloß verteilten, zum Teil ſehr feinen Eiſengußvaſen(wohl Berliner 600 Herkunft) zuruͤck. Der Park ſelbſt hat ſein Geſicht veraͤndert. Der alte Zuſtand zeigte eine regelmäßige Auf⸗ 597 teilung durch Wege und Baumgruppen, vor dem Schloß zwei Parterres und eine Sonnenuhr. Außerhalb des eigentlichen Parkes iſt, wie der Plan von 1770 ausweiſt, auch die geſamte Umgebung des Dorfes gaͤrtneriſch geſtaltet geweſen. Die geraden Wege find von Alleen umſaͤumt. Im Nordweſten liegt der, Neue Garten/ und eine umfaͤngliche„Plantage“, im Süden der Converſationsberg“. Außerdem weiß man noch von einem hoͤlzernen Zelt im Garten, an dem laut Rechnung 1768 acht neue Säulen mit, Kapitelern“ geſetzt wurden. „Unten in der Heide“ lag außerdem eine Pyramide, für die 1764 eine Tiſchlerrechnung bezahlt wird.— Das Treibhaus/ neben der Kirche wird mit der Orangerie identiſch fein, für die nach dem überlieferten Kaufvertrag zwiſchen Friedrich Wilhelm Schutze und dem Hofmarſchall v. Medem ſchon im Jahre 1763„24 Orangenbaͤume von den 55 vom ſeligen Markgrafen Karl zu Friedrichsfelde nachgelaſſenen aus Friedrichsfelde “ beſchafft wurden. Schuͤtze hat ſich die Baͤume ſelbſt ausgeſucht und an Ort und Stelle mit ſeinem Petſchaft verſehen. Den Winter über ſoll der Verkäufer die Bäume noch pflegen laſſen, erſt Pfingſten ſollen ſie aus Friedrichsfelde abgeholt werden. Der Kaufpreis betraͤgt 640 neue Friedrichs d'or. Ein ebenfalls erhaltenes Inventar der Orangerie von 1761 nennt die folgenden Pflanzen:
1
207
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1
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95 Orangebaͤume in Kaſten 4 Juca Glorioſa 56 Indianiſche Gewaͤchſe
45 dito in Toͤpfe z kleine dito 53 Nelcken
62 unechte Orangebaͤume 12 Myrthen Baͤume 1ꝗSchoͤsmie 5ᷣLorbeerbaͤume in Kaſten 6 Corinthen Baͤume 9 Oleander
39 dito in Toͤpfe 20 Corall Kirſchen 1ꝗPaſſions Blume
4 Laurus Caſarius in Kaſten 2 große Aloe 7 Roſen in Toͤpfe
4 dito in Toͤpfe 10 kleine dito 2 Cipreſſen.
„Schonebecke“ hatte 1375 nach dem Landbuch 45 Hufen, von denen dem Pfarrer 5 zuſtanden. 10 Koſſaͤten. Muͤhle erwaͤhnt. Es gehörte dem Coͤllner Bürger„Glaſen, der Markgraf beſaß noch den Wagendienſt. 1436 belehnte Markgraf Johann den Berliner Bürger Claus„Alharde“ mit Kl. Sch., das er von Tile Glaſen und Heinrich Hohndorff gekauft hatte; für Frau und Töchter des Käufers wurde das Leibgedinge eingetragen(Riedel A XII 20. Nach dem Schoßregiſter von 1450 gehörte„Schonebeke“ dem Kurfuͤrſten. 6 Hufen, 6 Koſſaͤten, Krug erwähnt, 1480 im Lehnsbeſitz des Schulbolth. Markgraf Johann belehnte 1485 Arndt v. Krummenſee und ſeine Frau geb. v. Brandenſtein u. a. mit Kl. Sch., das Arndt v. Krummenſee wiederum im gleichen Jahre u. a. ſeiner Frau verſchrieb(Riedel A XII 56 ff). 1541 werden die„Krommenſehe“ als Beſitzer genannt, 1643 die v. Trotten, ſeit 1651 Erasmus Seydel, 1654 Otto v. Schwerin, 1708 zum Amt Alt Lands berg . Kl. Sch. hatte 1624: 119Huͤfner, 9 Koſſaͤten, ı Hirten, 1 Müller, w Hirtenknecht; 1652: 6 Bauern, 1 Koſſaͤten; 1805: 10 Ganzbauern, 16Ganzkoſſaͤten, 1 Buͤdner, 13 Einlieger, Schmiede, Krug, Waſſermuͤhle(40 u. 12 Hufen). Über die kirchlichen Verhaͤltniſſe vgl. oben zu 1375 und 1450. 1541 war Matheus Mogelin Pfarrer, dem 5 Hufen zuſtanden, der Kirche eine Hufe, Patrone die v. Krummenſee. Kelch, 2 Pazifikalia. Tochterkirche war Schoͤneiche (Riedel A XI 476), auch, Monchenhagen“(Muͤnchehofe , ebda. A XI 477. Mutterkirche(Tochterkirchen Muͤn⸗ 151. Schoͤneiche. Kirche des Ortsteils Kleinchehofe, Schoͤneiche ). ſchoͤnebeck. Grundriß