Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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232 Werder, Woltersdorf

Austattung: a. Oblatendoſe, Silber vergoldet, runde Deckeldoſe von 8, em Dm. Im Boden eingegraben: F. v. S. 1763.(Stempel: Berliner Beſchau mit C und MeiſtermarkeMüllers in geſchweiftem Schild: chen.) b. Zwei Altarleuchter, Gelbguß, 39 em hoch. Runder Fuß, hoher Schaft mit drei dicken Ringen und tiefe Tropfſchale. In den Formen des 15.16. Ih. c. Taufbecken, Meſſing, ſchlicht rund, 49 em Dm. Ohne Zeitmerkmal. d. Glocke, 113 em Dm. Am Hals zwiſchen dreifachen Linien Minuskelinſchrift:o rex glorie chriſte veni com pace. Zwiſchen den Worten Lilien. 15. Ih.

170 e. Glocke, 74 em Dm. Am Hals ſchoͤner verſchlungener Zierſtreifen, ſonſt ohne jede Inſchrift. Spaͤtgotiſch. Eine Glocke von 1609(Wolff Nr. 292) iſt nicht mehr vorhanden.] f. Einige unter Glas aufbewahrte Totenkronen aus der Mitte des 19. Ih.

Wiohnhãuſer Neben den in uͤberwiegender Zahl den Dorfanger ſaͤumenden Breithaͤuſern des 18/19. Ih. haben ſich noch

drei, wahrſcheinlich aͤltere, aber heute umgeſtaltete maͤrkiſche Dielenhaͤuſer erhalten.

WOLTERSDORF 13 km ſuͤdlich von Alt Landsberg . Woltersdorf zählte 1375 nach dem Landbuch 14 Hufen. Pacht und Zins gehörtenFritzo de Britzik, Dienſt und Obergericht dem Markgrafen, deſſen Einkuͤnfte in W. an das Schloß Koͤpenick geleiſtet werden mußten. 1450 hatte, Wolterstorff 13 Hufen und war im Beſitz des Kurfuͤrſten und des Hanns Britzke, deſſen Familie auch die Heide dort beſaß. 1480 lagen von 13 Hufen 2 wuͤſt. Später an Heine v. Wagenſchůuͤtz, 1487 an die Stadt Berlin . Seit etwa 1550 Schleuſe nachweisbar(vgl. Haſelberger 124 ff.). 1624 werden 4 Huͤfner, 9 Koſſaͤten, 1 Hirte, 1 Paar Hausleute erwähnt. Im zo⸗jaͤhrigen Krieg ſchwer mitgenommen, 1851 großer Dorfbrand. 18095: 4 Ganz­bauern, 9 Ganzkoſſaͤten, ı Buͤdner, 6 Einlieger, 12 Schiffer, Krug, Ziegelei(9 und 7 Vorwerk] Hufen). Fruͤher Wendiſch⸗Woltersdorf (im Landbuch: Walterstorf ſlavica) genannt. Ehemals Tochterkirche von Rüdersdorf (bis 1553 von Köpenick ), Schrifttum: Riedel A XI 436; XII 33, 38, 41; SB. 347. Landbuch 8, 21, 72, 277. Buͤſching 299. Bratring II 219. Berghaus II 495. Fidiein IB 126. Riehl⸗Scheu 324. Max Haſelberger , Aus W. s fernen Tagen(Kreiskalender 1928 S. 75 ff). Max Haſelberger , Woltersdorf , Joo⸗jaͤhrige Geſchichte eines märz kiſchen Dorfes. Woltersdorf 1931. Max Haſelberger , Friedrich Wilhelm Kuͤhne, Lehrer und Kuͤſter in W. 1821 bis 1858(Kreiskalender 1933 S. 79. Franz Körper, Haus der Heimat(Heimatmuſeum) in W. Greiskalender 1935 S. 89. Schulze 117. Kittel 6, 28. Pläne und Anſichten:Situation bei der Woltersdorfer Schleuſe, Stich von C. W. Kolbe, um 1770 37: 24 CM). Grundriß und Faſſade eines Zweifamilienhauſes, Zeichnung von Bauinſpektor Dornſtein, 1772(GSt. Pr. Br. 655 Rep. 2 IL Bau⸗Reg. Amt Muͤhlenbeck, Gebaͤudeſachen 5. Nr. 17 S. 6). Anſicht von Muͤhle und Zugbruͤcke im Ruͤdersdorfer Album. Berlin 1857.

Kirche Patronats frei(früher Patron Stadt Berlin ). Kirchenbuͤcher(ſeit 1854) in Woltersdorf ; frühere zuſammen mit

Ruͤdersdorf .

Schrifttum: Haſelberger, Woltersdorf , 105 ff,, mit Abb.

Zeichnungen zum Umbau der Kirche 1828/29(im Stadtarchiv Berlin, Woltersdorf 1834/57 und Karte Q 94.) Die(nach Haſelberger) im Jahre 1658 erbaute ältere Kirche war nach den uͤberlieferten Zeichnungen ein lang­rechteckiger Bau mit vierſeitigem Chorſchluß, ohne Choreinziehung. Vor der Weſtſeite drei ſtarke Vorlagen als Verſtaͤrkung der Turmwand, die auch bei dem 1829 vorgenommenen Umbau belaſſen wurden. Es erfogte eine Verlaͤngerung nach Oſten in gleicher Breite und mit geradem Oſtſchluß. Der weſtliche Dachturm, unter dem die maſſive Weſtwand durch die Vorlagen gegliedert war, erhielt eine offene Laterne mit zierlicher Schweifhaube.]

Der große Dorfbrand von 1851 vernichtete dieſe Kirche völlig und 1855 wurde der heutige Bau errichtet. Austattung: Das einzige ältere Ausſtattungsſtuͤck iſt der Kelch, Silber vergoldet, 20 em hoch. Sechspaß­fuß über durchbrochenem Steg; der ſechsſeitige Schaft unterbrochen vom reich gravierten Knauf, an deſſen

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