Roteln die ihecus⸗Lettern, feine Buckel mit Fiſchblaſenmaßwerk. Am Fuß plaſtiſcher Kruzifixus; in einem Paßfeld gravierte Inſchrift:„Rath zu Berlin / 1680“ und der Berliner Wappenbaͤr. In dieſem Jahr wohl die Kuppa erneuert; der Kelch ſelbſt aus dem 16. Ih.
ZEHLENDORF
13 km nordoͤſtlich von Oranienburg . Angerdorf.
1335 behielt ſich Beteke v. Wildberg bei der Rückgabe ihm von Markgraf Ludwig verpfaͤndeter Güter 32 Stuͤck Geldes in„Zedelndorp“ als Leibgedinge feiner Gattin vor. 1412 war 3. im Beſitz des Gotz Setzel, 1450 des Jotze Jeger und Jotze Hanns.„Czelendorff“ hatte um dieſe Zeit 64 Hufen, 17 Koſſaͤten(480: 18 Koſſaͤten, Krug). 1450 Schaͤferei erwähnt. 1594/98 vorübergehend kurfuͤrſtlich. 1608 waren in 3. 3 Ritterſitze der Familie v. Goͤtzen. 1624: 14 Huͤfner und 22 Koſſaͤten. 1651(nach dem Landreiter 1652 noch„unter denen von Gößen“) zum Amt Oranienburg , das Holländer in 3. anſetzte, 1765 weitere Koloniſten. Seit 1745 Mittelpunkt des Amtes 3., 1763 wurde der Amtsſitz nach dem Brand der Amtsgebaͤude nach Friedrichsthal verlegt, ſeit 1767 hieß das Amt 3. Amt Friedrichsthal. 1805: Lehnſchulze, 17 Ganzbauern, 5 Halbbauern, 14 Ganzkoſſaͤten, 22 Buͤdner, 26 Einlieger, I Rademacher, Schmiede, Ziegelei, Krug(45 und 32 Amts vorwerk] Hufen).
1450 hatte der Pfarrer 4, das Gotteshaus 1 Hufe. 3. gehörte 1459 zur Propſtei Bernau . Mutterkirche(Tochter: kirche Wenſickendorf).
Schrifttum: Riedel A VIII 418; C I 52.— Landbuch 277, 287.— Buͤſching 322,— Bratring II 220.— Berghaus I 465 f.; II 6n8.— Fidicin 1B 127 f.— Riehl⸗Scheu 324.— Gley 168.— Schulze 18 f., 52.— Wilh. Wolff, boo Jahre Zehlendorf (Heimat und Welt Nr. 26 ff, Niederbarnimer Kreisblatt vom 29. 6. 1935 ff).— Kirchenbuchfund fuͤr Zehlendorf Niederbarnim](Archiv fuͤr Sippenforſchung 13, 1936, S. 346).— Kittel 18, 26, 28.
8. Regierung. Kirchenbuͤcher und Rechnungen(ſeit 1731) im Pfarrarchiv.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß. 1711. GStal. Rep. 92, VC(Bernau ).
Plan des ehemaligen Vorwerks zum Wiederaufbau nach dem Brand 1763, gez. von C. F. Feldmann(G6Stal. Karten der Potsd. Reg. Kreis N. B. Nr. 44).— Dasſelbe von Naumann, 1764( GStal. Pr. Br. Rep. 2. II. BauReg., Amt Friedrichsthal, Gebaͤudeſ. Niẽ. 15).— Grundriſſe und Faſſaden zum Paͤchterhaus, von Berſon 1789 (ebenda, J. Bau⸗Reg. Nr. 5 S. 63, 84, 130).
Die heutige Kirche ein unverputzter Backſteinbau von 1870, die Vorgaͤngerin 1868 abgebrannt. Laut Lagerbuch und einer Anſichtszeichnung in den Pfarrakten war fie ein maſſiver Putzbau mit Turm vom Jahre 1733 ihre Länge betrug 84 Fuß, ihre Breite 38 Fuß, bis zum Dach war fie 20 Fuß hoch, der Turm maß etwa 90 Fuß. Auch fie war ſchon Erſatz für eine durch Brand 1731 vernichtete Vorgaͤngerin, die ihrerſeits 1668 unter Pfarrer Heintzius fen. aus truͤmmerhaftem Zuſtand nach dem Großen Kriege erneuert worden war. Der Kirchturm war unter Heintzius jun. 1694 ganz neu in Fachwerk aufgebaut und 1704 waren drei neue Glocken angeſchafft worden. Die fruͤheren Glocken kamen damals teils nach Oranienburg , teils nach Teltow (Bekmann). Der heutige Bau hat ungefähr die gleichen Maße, wie die oben genannten alten.
* wo 4 FUSS
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172, 173