Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
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Zepernick

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von 3.). Weitere Getreiderenten 1510, Geldzins, Koſſaͤtenſteuer, Laͤmmerzehnt und Huͤhnerbede 1518 bezeugt. 1531 wurde Hans v. Arnim mit dem Beſitz der v. Bredow in 3. belehnt. Später hatten auch die v. Roͤbel Beſitz in 3.(fo 1640. 1624: 13 Huͤfner, 10 Koſſaͤten, ı Hirte, 1 Müller(= 10. Koffät), T Schmied, 11, Paar Haus­leute. Im zo⸗jaͤhrigen Krieg zerſtoͤrt. 1652: 10 Bauern, 8 Koſſaͤten; 1805: 12 Ganzbauern, r Halbbauer, 8 Ganz­koſſaͤten, 5 Buͤdner, 6 Einlieger, Rademacher, Schmiede, Krug, Windmühle(10 Hufen?)

1375 hatte der Pleban 4 Hufen. 1459 zur Propſtei Bernau gehörig. 1541 waren die Cöllner Kanoniker Patrone ö Pfarrhaus, etwa 8o Kommunikanten, kupferner Kelch, ſilberne Monſtranz vergoldet, 1 Hufe zur Kirche. Mutterkirche(fruͤhere Tochterkirchen Ladeburg und Boͤrnicke, fo 1541).

Schrifttum: Riedel A III 468; VII 149, 168; vm 418; X 300, 528; XII 199; 366; CI 49, 248 f.; II 477; SB. 314, 332, 504. Landbuch 79, 283. Buͤſching 323. Bratring II 220. Berghaus II 418, 420, 434, 463, 477. Riehl⸗Scheu 324. Fidiein IB 128, Germania Sacra I 1, 226. Otto Koch, Aus der Geſchichte der Domdoͤrfer Zepernick und Ladeburg. Schoͤnow 1936. Kittel 12, 30.

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Kirche

Angeblich der St. Anna geweiht.

Patron: Das Berliner Domkollegium. Kirchenbuͤcher(ſeit 1723) im Pfarrarchiv.

Schrifttum: Bekmanns Nachlaß 1713(unter Bernau). Bergau 799 f. Dehio II 526.

Lage: Auf dem alten, noch teilweiſe von Feldſteinmauer umgebenen Friedhof.

Baugefuͤge: Der mittelalterliche Granitquaderbau mit kurzem gedrungenem Schiff, eingezogenem Chor 176 und dreiſeitig geſchloſſener Apſis iſt durch den Um⸗ und Erweiterungsbau des Jahres 1889 ſtark entſtellt. Ein altes Lichtbild zeigt die Anſicht von Nordoſten vor dem Umbau(danach die abgebildete Umzeichnung). Außeres: Der Unterbau des alten, mit dem Schiff gleichbreiten Weſtturmes ſowie das Granitmauerwerk des Langhauſes zum großen Teil erhalten. Der Beſtand der urſpruͤnglichen Öffnungen wohl ſchon bei dem Einbau

der Gewoͤlbe im 15. Ih. und auch ſpaͤter einſchneidend veraͤndert. Die Lage eines der alten rundbogigen Suͤdfenſter iſt uͤber und etwas neben einem der heutigen feſtzuſtellen; andere ſieht man ungenau oberhalb

des Gewoͤlbes im Dach, außerdem find noch die Granitgewaͤnde einer weſtlichen Turmtuͤr, die 1889 einen neuen Ziegelſpitzbogen erhalten hat, zu erkennen. Bergau ſah auch noch eine gleiche Pforte in der Suͤd wand, beide waren rundbogig. Der Oberbau des Turmes hatte einſt hohe rundbogige Schallfenſter und einen Aufſatz von Holz mit 1712 aufgeſetzter Schweifhaube(Lichtbild), 1889 find ihm zwei anſpruchsvolle Spitzhelme aufgeſetzt 17 worden. Im übrigen iſt der Bau durch Einfuͤgung eines nördlichen und ſuͤdlichen Querſchiffes und durch Neubau der Apſis(etwa in der alten Form) nebſt Sakriſteianbau, alles in roten Maſchinenziegeln, voͤllig ſeiner alten Wirkung beraubt worden.

Inneres: Den Innenraum vor 1889 zeigt Bergau(Seite 800, Fig. 298); er iſt, trotz den Veraͤnderungen, 174 noch heute beſtimmt durch die im 15. Ih. eingezogenen Gewoͤlbe mit Birnſtabrippen. Dieſe ruhten, wie in

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176. Zepernick. Kirche. Grundriß