202 Schwedt(Geſchichte).
richten uns die aus ſpäterer Zeit erhaltenen Zollrollen). Danach waren es hauptſächlich Holz, Flachs, Hanf, Fiſche?), Pelze, Häute, aber auch ſchwediſche Erze(Oſemund und Troy), ſowie allerlei Kaufmannswaren, die hier umgeſchlagen wurden oder auf der Oder vorbeikamen. Als wichtiger belebter Ort eines Marktes, der einen ſchnellen Um— lauf der Münze gewährleiſtete, war Schwedt beſonders geeignet zum Sitz einer mark— gräflichen Münzſtättes). Aus der„moneta Zuetensis“ vermachten die Markgrafen dem Kloſter Chorin 1281 drei Talente. Kunekin Rol wird uns 1316 als, meiſter) in, Zwet“ genanntèé). Die Stadt ſelbſt, deren„consules” und„iudex“ Schultheiß)
1337 erſcheinen, war des öfteren in den ſtändigen Kämpfen zwiſchen Pommern und Brandenburg Zeuge und Bürge bei Friedensſchlüſſen H.
monetarius“(Münz
Unter dem In den Wirren, die dem Ausſterben des Ballenſtädter Markgrafenhauſes Pommerſchen in der Mark(1320) folgten, verſuchten die Pommernherzöge ſofort, ſich in den Greifen. 4
Beſitz der verlorenen Gebiete der Uckermark und der Neumark zu ſetzen. Mit Herzog Heinrich von Mecklenburg, ihrem Mitbewerber, teilten ſie ſich 1323 die Uckermark, wobei der Oſten mit Schwedt pommeriſch wurde?). Allein Ludwig, der neue Mark— graf aus bayriſchem Hauſe, machte den Pommern ihren Raub ſtreitig. 1324 hielt er ſich in Schwedt auf und privilegierte Prenzlaus). Nun beginnt eine Epoche der ſtets wechſelnden Herrſchaften über Land und Stadt Schwedt. Längere Zeit(1324 bis 1328, 1334 bis 1319) gehörte es zu Brandenburg und wurde zuerſt an den Grafen Günther von Schwarzburg, als deſſen Amtmann, Einnehmer zu„Zweth'“, Jakob v. Boelſtete erſcheint (1340), dann an den Grafen von Teck), der Zoll an den Frankfurter Bürger Baier 2) verpfändet. 1349 ſchloß es ſich zuſammen mit zahlreichen Städten der Uckermark dem Falſchen Woldemar an 19. Dieſer Anſchluß brachte der Stadt keinen Vorteil, denn der Markgraf bevorzugte Angermünde und verlegte die Straße von Berlin und Nieder— finow, die ſonſt über Oderberg und Schwedt gegangen war, über Angermünde r. 1349, endgültig 1354, ging im Verlauf der andauernden Kämpfe dann„Zeweyt“ mit Zützen, Criewen und anderen wendiſchen Dörfern„bie der Oder“ zwiſchen Schwedt und Stolpe an Pommern über, bei dem es vorerſt verblieb 14). Die Zeit des wechſelnden Kampfes um die Uckermark, wie auch die der nun andauernden Pommernherrſchaft, waren der Stadt und ihrer gedeihlichen Entwicklung denkbar ungünſtig. Wenn ſie auch an mili— täriſcher Bedeutung hinter Vierraden jetzt zeitweilig zurücktritt, ſo bedeuteten ſchon
) Um 1550. GStA. Rep. 21 Nr. 143.
Y Flachfiſch, Goltfiſch, Hecht, Blei, Flumfiſch; auch Stockfiſch.
3) Schwedter Prägungen ſind nicht als ſolche bekannt geworden. Vielleicht gehört aber das bei Bahrfeldt, Münzweſen Taf. XIV Nr. 443 abgebildete Stück nach Schwedt, da auch deſſen Wappen der gekrönte märkiſche Adler war.
Riedel A XIII 222. 1 A XIII 325
5) A XIX 181, 1 A XIII 325,
1251 1302(Krabbe 1366, Pomm. UB. IV 38). 12) BIT 244. 246.
Thomae S. 54.*) A XIII 180(1350.
8) Riedel A XXI 131, 4) BIT 351. 352; Vgl. auch 369,
) A XIII 323, 324, 497 ff. 501,