Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
254
Einzelbild herunterladen

254 Berkholz Blumenhagen Criewen,

Die Kirche iſt ſchon in katholiſcher Zeit(1529) und noch heute Filia von Heinersdorf; vorübergehend war fie Silia von Schwedt und wurdevom Archidiacono daſelbſt noch curiret. Das Patronat liegt bei der hohenzollernſchen Hofkammer zu Charlottenburg .

Neuzeitliche Backſteinkirche größeren Maßſtabes mit quadratiſchem Turm am Weſt ende, 1887 nach dem Brand der alten Kirche errichtet. Aus dieſem Jahre ſtammen auch die Einrichtungsgegenſtaͤnde und die Glocke.

Blumenhagen. Blumenhagen, 6 km nördlich von Schwedt . Gem. 270 Einw., 392, 3 ha.

Blumenhagen, trotz ſeines deutſchen Namens wohl urſprünglich ein Slawendorf (vgl. Schöneberg , Bd. Angermuͤnde Heft IX S. 374), wird zum erſtenmal in einer Ur: kunde von 1269(20. April)h genannt(Pomm. U B. II 211), in der die Lage der Vier» raden-Mühle beſtimmt wird alsintervillam Blomenhaghen et civitatem Zuet gelegen. Der Ort war pommeriſch und gehörte zur Vogtei Vierraden. 1347 beſtimmt Herzog Barnim von Pommern bei Gelegenheit der Grenzfeſtſetzung von Fiddichow, daß die Fiſcherei auf der Welſe und demWutmunde) und anderen Waſſern,de liggen to dem lande to Stetin wart, nach Blomenhagen, Gatow und Vierraden gehören ſolle. Im 15. Jahrhundert erwarben die Grafen v. Hohenſtein das Dorf, ſeitdem hat es zu Schwedt gehört. Die Landesaufnahme von 1687 ſtellte feſt, daß von den urſprünglich an­geſeſſenen 15 Koſſäten vier wüſt lagen; 1805 waren 17 Koſſäten, 4 Büdner, 12 Einlieger, Schmiede und Krug vorhanden, zuſammen 190 Einwohner. 1810 betrug die Einwohner­zahl 207, 1840 ſchon 340; ſeitdem iſt ſie langſam(wie in der ganzen Gegend) wieder auf 270 geſunken.

Einkleines Kapelchen ging im 30 jährigen Kriege zugrunde; heute und ſeit alters iſt der Ort nach Vierraden eingepfarrt.

Criewen . Criewen , 6 km ſüdweſtlich von Schwedt . Gem. 225 Einw., 372,1 ha; Gut 327 Einw., 916,6 ha. In dem Oderwinkel um Schwedt , wo die zahlreichen Altwaſſer und Arme der Oder den Wenden reichliche Gelegenheit zum Erwerb ihrer Nahrung durch die Fiſcherei boten, hat ſich bei der deutſchen Koloniſation des 13. Jahrh. ein größerer Beſtand ſlawiſcher Bes

1) Jetzt Gutmund--See öſtlich von Friedrichsthal i. P. Riedel A XIII 326