Loſſow. 35
Wand“ nach der Oder ab, der Südrand wird durch eine Schlucht mit ebenfalls ſehr ſteilen Hängen begrenzt, an der Nordſeite zieht ſich ein Tal mit weniger ſteilen Abhängen nach Weſten und biegt dann, ſich weiter verflachend, nach Süden um. Während an der Oſt- und Südſeite keine Spuren künſtlichen Schutzes bemerkbar ſind, läuft an der Nord- und Weſtſeite ein mächtiger Wall, deſſen Krone an der Weſtſeite 416m über dem Innenraum und 6m über der vorliegenden Senke liegt. Der Innenraum neigt ſich vom Fuß des Weſtwalles bis zur öſtlichen Steilwand um 14m. Durch ſeinen öſtlichen Teil iſt ein tiefer Einſchnitt der Niederſchleſiſch⸗Märkiſchen Eiſenbahn gelegt, der auch das öſtliche Ende des Nordwalles abgeſchnitten hat; das ſüdliche Ende des Weſtwalles iſt jetzt durch einen Weg abgeſchnitten; etwas nördlich
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Abb. 57. Burgwall von Loſſow. Außenſeite des Weſtwalles.
hiervon befindet ſich ein geringerer Einſchnitt im Wall, der wohl von einem früheren Wirtſchaftsweg herrührt. Nach den örtlichen Verhältniſſen kann man annehmen, daß die Fläche urſprünglich weiter nach Oſten reichte und ſeit der Erbauung der Burg durch Abwaſchung der ſteilen Lehmwand an Raum verloren hat.
Auf der Krone des Weſtwalles läuft eine ſeichte Längsfurche. Agahd, der 1909 einen Querſchnitt durch den Weſtwall machte, gibt an, er ſei in der Weiſe gebaut, daß würfelförmige Bretterkäſten von 1,25 m Seitenlänge an- und übereinander geſetzt und mit Erde und Steinen gefüllt wurden; er nimmt die Breite des Walles mit 8m, der Berme mit 10m an.
Vor der Innenſeite des Walles wurde 1909 eine Steinlage aufgedeckt, die als Fundament eines Hauſes angeſehen wird. Zwiſchen den Steinen vorſlaviſche und ſlaviſche Scherben, ein Tongewicht und ein menſchlicher Unterkiefer. Bei einer Nachgrabung des Hiſtoriſchen Vereins zu Frankfurt a. O. im Jahre 1898 fand man in der Mitte der Fläche einen 2m langen und 1m breiten Stein, darunter aber