Teil eines Werkes 
Bd. 6, Teil 1, Beih. (1920) Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler des Kreises Lebus / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Alfred Götze
Entstehung
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Pillgram Plalkow. 49

Platkom, 7 km NNW von Seelow .

St Das bei Neuroſenthal erwähnte Fundgebiet erſtreckt ſich in ſüdöſtlicher Richtung auf

Platkower Gebiet. Die hier auf demPlatkower Berg nordöſtlich der Alten Oder zahlreich vorkommenden Oberflächenfunde weiſen auf die Beſiedlung dieſer Gegend in der jüngeren Steinzeit hin: mehrere gut gearbeitete Spanmeſſer(Abb. 87), einige Schaber, ein Kernſtein und einige hundert Abfallſplitter von Feuerſtein , einige Tongefäßſcherben, zwei ſchön ge­ſchliffene Feuerſteinbeile mit dünnem Nacken(Abb. 88, 89), Bahnende eines dicknackigen Feuerſteinbeiles, zwei kleine vierkantige Steinbeile, die Hälfte eines Steinhammers, eine Steinhacke ähnlich den hoch gewölbten Hacken der bandkeramiſchen Kultur und ein ſtark abgenutzter Polierſtein aus Feuerſtein. (Letſchin , Slg. Wirth). Aus derſelben Gegend Feuerſteingeräte, Kernſteine und Scherben.(Wolters dorfer Schleuſe, Slg. Buſſe). Nachrichten 1904, S. 87. Vom Windmühlenberg, 1 km nordnordöſtlich von der Kirche: zwei zungenförmige Steinhacken mit Schaftloch und Schneideteil eines Feuer⸗ Abb.. n. ſteinbeiles.(Letſchin , Slg. Wirth). J Ohne nähere Bezeichnung der Fundſtelle: zwei dicknackige Feuerſtein⸗ . beile , ein Stein hammer SSetzkeil, Abb. 90), ein vierkantiges Steinbeil.(Berlin MV). Ein dickes vierkantiges Steinbeil, zwei Feuerſteinſpäne.(Berlin MPM). Keil­förmiger vierkantiger Steinhammer.(Müncheberg , Kreismuſeum). Schneidehälfte eines ſchlanken vierkantigen Steinhammers mit elliptiſchem Schaftloch; Bruchſtück eines Steinbeils.(Müncheberg , Kreismuſeum). 2Ethn 1875, S. 28. Die Verlängerung der nach Nordoſt gehenden Dorfſtraße führt nach dem Windmühlen­berg. Von hier ſind zahlreiche Altertümer gekommen, die offenbar aus Brandgräbern herrühren, wenn auch über die Fundumſtände faſt nichts bekannt iſt. Die meiſten Funde gehören der jüngeren Bronzezeit an, greifen aber einer­ſeits in die ältere Bronzezeit(eine Buckelurne), ander­ſeits in die älteſte Eiſenzeit(ſiehe E) über. Die Gefäße zeigen teils die Formen der einfachen mittelmärkiſchen Keramik, teils iſt es modifizierter Aurither Typus, teil s . machen ſich öſtliche Einflüſſe bemerkbar, es kommen J. ö von aber auch ganz eigenartige Formen vor(Abb. 91 93). . Von Beigaben ſind zu erwähnen eine ovale Deckeldoſe (Abb. 94), eine doppelkoniſche, eine kiſſenförmige und zwei tonnenförmige Tonklappern, eine Bronzenadel mit langem gerippten Kopf.(Abb. 95), kleine Bronzeringchen; eine kleine flache trianguläre Dolchklinge mit drei Nieten(Abb. 96) lag zwiſchen Brand­knochen unter einer Steinpackung.(Berlin MV. Müncheberg , Kreismuſeum. Letſchin, Slg. Wirth; Slg. Meißner). Kuchenbuch, Manuſkr. I, S. 240 ff. VGAnthr 1873, S. 156- 159, Taf. XVl, Fig. 4, 5; 1874, S. 176; 1875, S. 116; 1883, S. 426, Abb. ZEthn 1875, S. 30, 35.