§. 6.
Das Buch Adams.
Das Buch Adam's taucht zuerst um 200 auf, wo Samuel Jarchina- a dem R. Jehuda dem Heiligen( der es also nicht gekannt hat!) Vorher- Verkündigungen daraus mittheilt. 1) Das Buch Adam's enthält aber nichts anderes, als die Genesis, oder vielmehr die ersten Capitel derselben 2), aus welcher Samuel in haggadisch- allegorischer Weise, wie es mehr als tausend und einmal in Talmud und Midrasch geschieht, diesen Einblick in die Zukunft gewinnt. Dieser Erklärung entsprechen am besten die Worte und sie beseitigen auch die Frage, warum der gelehrte R. Jehuda und seine Zeit nichts von dem schriftstellerischen Fleisse des ersten Menschen wussten. In der Annahme der Talmudisten aber, dass hier wirklich von einem literarischen Produkte Adams die Rede sei, liegt eine schöne, wenn auch nur mittelbare, unbewusste Huldigung für die Wissenschaft, die so alt wie das Menschengeschlecht sei. Derselbe Gedanke herrscht noch erhaben kühner in der Behauptung, dass die Thora 2000 Jahre vor der Welt geschaffen sei( Bereschith Rabba Cap. I.)
--( 8( וכי ספר היה לו לאדם הראשון?) 5 Vgl. noch Aboda sara
לדידי חזי לי סיפרא דאדם הראשון: Baba Mezia 85, b. Die Worte lauten( -Dass diese Worte das Ge. וכתוב ביה... רב אשי ורבינא סוף הוראה
präge späterer Hand an der Stirne tragen, bedarf keines Beweises. Sie begründen auch nicht die Behauptung, dass Asche und Rabina die Redakteure des Talmud waren, sie haben vielmehr den Zweck, die Nachfolger von der Ebenbürtigkeit der Autorität auszuschliessen, und das wird kräftiger unter dem Schutze eines Orakels durchgesetzt.
2) Vgl. Bereschith Rabba C. 24. Wajikra R. 15. Ganz ähnlich nennt der Zeitgenosse R. Jochanan die Genesis: Buch Abrahams , Jsacs u. Jacobs. ( Aboda sara 25.) Auch Muhammed meint den Pentateuch mit der Benennung: , Bücher Abrahams und Mosis"( Sura 87, Ende), d. h. die Genesis von Abraham und die übrigen 4 Bücher von Moses handelnd. M. hat also, wie auch ein neuerer, nur 4 Bücher Mosis; derselbe muss aber einen Pentateuch mit Midraschglossen, wie sie bei seinen jüdischen Freunden üblich waren, im Sinne gehabt haben, da er Verheissungen auf das Jenseits darin findet. M. nennt Abraham und nicht die zwei andern Patriarchen, weil bloss Abraham der Stammvater der Araber ist.
3) Unsere Aufgabe ist es hier nicht, die Mythe des Buches Adam's in ihrer