Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
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Stadt Paris , welche sitzt am Flusse Seine und am Flusse Ess­onne(!)"

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bos Haneberg sagt in seinem zweiten Briefe an Halm über die Einerleiheit des Asulaischen und Münchner Codex dann: mob, Nachdem ich die betreffende Stelle bei Azulai 1) in meinem Exemplare nachgelesen habe, muss ich es für so gut wie gewiss halten, dass der von Azulai besprochene Codex des babylon. Tal­ mud kein anderer als der Cod. hebr. 95 unsrer Staatsbibliothek ist." H. giebt dafür die auch von mir angeführten Gründe an, nämlich die Gleichheit der Jahreszahl und des Ortes( Paris ). Freilich wird das Gewicht der Ortsangabe leichter, sobald man den Ort dieser Ortsangabe näher ins Auge fasst, den Ort nändlich inmitten eines Formulars, wo solche Namen mehr beispielsweise, als im topographischen Verhältnisse zum Schreiber stehend an­genommen werden, und vollends hier, wo man Paris , die grosse Hauptstadt des Landes wählte und ausserdem das alte von R. Jechiel gegebene Formular vor sich hatte. Indessen muss der Schreiber doch in der Nähe der Stadt Paris gewirkt haben, da er für das wahrscheinlich dort befindliche Lehrhaus des Matha­thia geschrieben.

Scheint nun die Identität der beiden Handschriften durch den Namen Paris nicht hinreichend verbürgt, so könnte sie gar unsicher werden durch ein bei Asulai gegebenes Merkmal, wel­ches P. und H. in München nicht gefunden haben: A. sagt im

der גרים.und in der Vorrede zu Tr שער יוסף wie auch im שם הגדולים

Codex sei geschrieben für einen der Verwandten des Simson von Sens 2) und er müsste hiermit den Mathathia meinen ( S. oben S. 59); allein A. würde doch in solchem Falle den Namen des Mathathia auch genannt haben, und andererseits würde solche Ahnherrlichkeit des M. noch Andern ausser A. bekannt sein, und sicherlich war sie dem Isak b. Schescheth in den

1) Die Schreibart mit z entspricht allerdings besser dem in, und A. selbst schreibt spanisch Azulai. Indessen schreibt er auch" ND für Paris , und unser deutsches s ist nicht schwächer als das spanische z.

2) Simson b. Abraham aus Sens, aus der Blüthezeit der Tosafisten( um 1170) und einer ihrer fleissigsten Forscher, wird oft genug in den Tosaphoth angeführt; aber dort herrscht er nur neben vielen andern Tosafisten, dagegen herrscht er allein als Repräsentant der französischen Schule in seinem grossen Commentar zur Mischna der Ordnungen Seraim und Teharoth gegenüber dem Repräsentanten der spanischen Schule: Maimonides .