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Seine und Essonne ," und mit Recht sagt Haneberg, dass die Beschreibung besser zur Stadt Corbeil passe. Aber noch auffallender ist die Erscheinung, dass man mit der Beigabe des Flus ses Essonne sich nicht bloss einer falschen und zugleich der Unterlassung der richtigen Ortsbezeichnung schuldig gemacht, sondern auch sich in Widerspruch mit dem Formulare gesetzt hat, welches seit der Mitte des 13 ten Jahrhunderts durch die Autorität des R. Jechiel aus Paris geheiligt und in allgemeiner Geltung war. Dieses Formular ist uns aufbewahrt im Sefer Mizwoth Gadol des Moses aus Coucy( Blatt 133, b Ed. Ven.), und darin heisst Paris :
sitzt an den Flüssen Seine und Bièvre 1).
Nach dem Allem ist es erlaubt zu vermuthen, dass der Schreiber des letzten Theils der Handschrift in dem ihm vorliegenden Formular den Namen des Flusses falsch gelesen, und ein undeut
gelesen, oder dass er sich אישונא für ביבר oder בייברא liches
gradezu beim Niederschreiben geirrt hat. Es wäre diese Verwechslung übrigens ein, wenn auch schwacher, Beweis, dass der Schreiber kein Pariser war; als solcher hätte er zwar nichts von der Existenz des Flüsschens Bièvre zu wissen brauchen, wohl aber hätte er wissen müssen, das der Strom Essonne nicht durch, oder bei Paris fliesst.
Die Frage über die Identität des Codex NWWE und des Münchner hängt, wenn auch lose, mit der Frage über die Identität von NWWE und Pfersee zusammen. Die Schreibart Asulai's im Dyw giebt dieser Identität neue Sicherheit. Dort schreibt A. zur Zeit als er grade von Deutschland zurückkam, und ihm der Laut noch frischer im Ohre war, NWW mit Jod, welches im A. T. schon, im Talmud und bei den spanischen und italienischen Juden in der Landessprache den e Laut vertritt. Die deutschen Juden benutzen dafür unpassend das Ajin, und daher
( 2. פפערשייהם und sogar פפערשאפערשי פפערשי findet man stets
keinen Fall sollte ein Fluss erwähnt werden, welcher 4000 Fuss( Sabbather weg) von der Stadt entfernt war. S. Tur Eben ha- Eser Cap. 128.
1) Die Bièvre ist ein Flüsschen, welches vielleicht viele Pariser selbst nicht kennen, und in den geographischen Handbüchern findet sich sein Name nicht.
2) Es kommt der Ort in jüdischen Schriften häufig vor, denn in demselben war eine bedeutende Gemeinde, und noch im vorigen Jahrh. der Sitz eines Kreisrabbiners. Herrn Landshuth verdanke ich den Nachweis des Ortes in dem Werke
327.Wolf Bibl. Hebr. III S יהודה ליב בן חנוך von שו"ת חינוך בית יהודה
schreibt bei diesen Namen DYDD und liest: Pfeffersee(?). In dem Werke N