AN DIE STILLE
Stille, du schmählich gehetzte Jagdbeute teuflischer Lust, suche und finde die letzte Zuflucht in meiner Brust!
Heilige, bist du getroffen
vom tödlichen Pfeil?
Siehe, mein Herz steht dir offen und will dein Heil.
Hier ist das große Gewähren. Geschmälerte du, fasse Mut! Ich will dich heilen und nähren
aus meinem Blut.
Ich weiß wohl, was deinen Wunden und Zweifeln frommt.
Mein Glaube läßt dich gesunden: Deine Stunde kommt.
Dann gehst du neu durch die Lande als Königin.
Alle Empörer ducken am Rande sich deiner Straße hin.
Das Raubvolk zeigt sich dir verarmt und abgehärmt. Demütig neigt sich dir,
was heut noch lärmt.
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