DıE NACHT AUF DEM FELDE
Tritt vor die Tür und horche in die Stille, die lügnerische Stille dieser Nacht!
Wo ist nach solchem Kampf der gute Wille, dem die Verheißung Frieden zugedacht? Es hat sich fern zu elendem Verderben
der Zug der Ausgetriebnen aufgemacht. Die Schreie derer, die am Wege sterben, erstickt die Schwärze der unheiligen Nacht.
Dies ist auf freiem Feld die Nacht des Grauens, der Armen Nacht, die ohne Herberg sind,
das große Grab des sinkenden Vertrauens,
die Nacht im Schnee, die Nacht im eisigen Wind, Nacht, da das Herz den Hungrigen erschauernd sich bis zum Rande mit Verzweiflung füllt,
und in des Himmels letzter Ferne trauernd
der letzte Stern sein Angesicht verhüllt.—
Gott, du kannst Herzen wie die Bäche lenken. Gib, daß wir hirtengläubig in das Bild
der Mutter mit dem Kinde uns versenken und in das Wort aus Engelsmunde mild!
Die frohe Botschaft denen zu erstatten,
die auf dem Feld sind, war Gebot des Herrn, und die kein Dach zu ihren Häupten hatten, sahen in heiliger Nacht zuerst— den Stern.
9