DIE SAMMLUNG ZUM WERK
Wie sollten denn spielende Bäche,
die nur ihr Hingleiten suchen,
nur plätschernde Unrast der Schwäche, dem Mühlenteiche nicht fluchen,
der sie zur Stille zwingt?
Denn noch steht vor der Befreiung
im Sturz auf das Triebrad der Mühlen, des langsamen Steigens Kasteiung,
das qualvolle, dumpfe Wühlen
der sinnlos gefesselten Kraft.———
Wir fluchen den Dämmen und Wehren der Leiden, die uns hemmen.
Wir meinen die Kräfte zu mehren, um Dämme hinwegzuschwemmen. Wir sehn hinterm Wehr nicht das Rad.
Wir müssen im Leide uns stauen,
in Schmerzen zum Teiche uns weiten. Dann wird, was ein Lauf war durch Auen, ein spielerisch-plätscherndes Gleiten,
zum donnernden Sturz in das Werk.
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