AN DEN NOVEMBER
Du milde Fraue
im grauen Gewand,
hat dein Vertrauen
sich von mir gewandt? Wird so die Schmach vor mir selbst offenbar,
der ich dein Sprachrohr,
dein Flüsterrohr war?
Laß mich ertönen,
brich nicht den Brauch! Ohne den schönen, beseelenden Hauch
fühl ich inwendig
zum Tod hin den Schwund. Bin nur lebendig
an deinem Mund.
Sieh, ohne Klagen
hab ich den Zwang
der Stummheit getragen die Monde lang.
Wird nur nach Tagen mein Klingen gezählt, will ich noch sagen: „Ich bin erwählt.“
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