V.
Römischer Kaiser, mein stolzer Schwäher, weißt du um mich durch deine Späher? Sieh, es steht so:
Christian macht noch zu jeder Stunde
im Kerker um seinen Steintisch die Runde, wird nie mehr froh.
Wie hat mein Leben sich schlimm gewendet! Dein ist das Reich, drin der Tag nicht endet, mein das Verlies.
Aber ich fleh nicht mehr:„Rette mich, rette!“ Des zum Zeichen zerreiß ich die Kette
vom goldenen Vlies.
Jeder ist einsam. Dein Eulensinn grollte, wenn ich mit Jubel emporstoßen wollte ins Frührot hinein.
Wo ich zu feurig die Speichen faßte,
war es dir Freude, der kluge, verhaßte Hemmklotz zu sein.
Und trotz allem, mein stolzer Schwäher, kommt schon dein Schicksal dem meinen näher, ich rufe dich.
Was mir entrissen, wirst du verlassen.
Du gehst die letzten und düstersten Gassen einsam wie ich.