Zeitschriftenband 
Theil 2 (1833)
Entstehung
Seite
60
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Als hewt montag nach katharine Im S0ſten Jar der myndern tzal, unſer gnediger Herr, Marggrave

Johans dy altmerckiſchen Syben Stete Nemblichen Stenndall, Soltwedell, Gardelege, Tan­

germund, oſterburg, Sehaw ßen und Werben hat vor prelaten Herrn Mann und Steten der Marcken

tzu Brandburg tzu recht ſchuldigen laſſen, Nachdem all ander prelaten Herrn Mann und Stete ſinen gnaden tzu betzalung der ſchuld hilff tzugeſagt haben nach lawt der freyung den landen durch unſern alten gnedigen Herrn

gegeben, In welchen ſtucken ſy der Herſchafft hilff thun und lantbete geben ſollen, auch uff ſolch Bufagung

der Herſchafft durch ſy und ander getan der Herſchafft mit leib und gut tzu helffen, und auch das ſy vormals dorumb gepußt ſind und gebeten In das gnediglich tzu zugeben, ſy wolten ſy furder gern als dy gehorſamen halten, und auch nachdem als dy Marck tzu Branndburg ein Churfurſtenthum nach Innhalt der gul­den bull uff ein leyb gewidembt iſt, und darauff ander prelaten Hern Mann und Steten der Herſchafft Ir ſchuld helffen betzalen, und ſy an der tzall dy myndſten darunder ſind, ob icht billich und von rechts wegen, fi ſich andern Prelaten Hern Mann und Steten dem meinſten und mercklichſtem teyl mit betzalung der ſchuld nach Ir antzall gemeß machen ſollen oder was recht dorumb ſey.

Dorauff haben dy geſchickten von der Stete wegen geantwort, das ſy In das recht hir nicht willigten

und wolten nicht antwortten, und das man ſy mocht laſſen bleiben bey Iren freiheiten, dy In von unſerm

alten gnedigen Hern beſtettigt wern worden, fo aber fein gnad ſy ye anſprach und unberecht nicht laſſen wolt,

wolten ſy ſeinen gnaden vor prelaten Ritter und Mann der altenmarck gern furkomen und gerecht werden, und hetten deß furder kein ander macht.

Dargegen mein gnediger Her reden ließ, nachdem ſy peremptorie und mit voller macht tzu recht be­ſchiden und geladen ſein, und offintlich vor gericht ſteen und abſagten, ſy nicht wolten antwortten auch deß

nicht macht hetten und tzogen ſich an In gemeinen ſllechten wortten fryheit, der ſy doch weder ſehen oder horen

lieſſen und alſo frevelich In dem ungehorſam und contumacien bliben, hofft mein gnediger Herr, durch Prela­ten Hern Mann und Stete tzurecht tzu erkennen, ob ſein gnad icht billich und von rechts wegen In Ir Hab und guter dy ſy haben und gehaben mogen eingeweißt ſoll werden biß ſo lang das ſein gnad ſolicher antzall der ſchuld dy In geburt tzu betzalen, entricht und betzalt werd, oder was recht dorumb ſey.

Daruff iſt urteil und recht erkannt von prelaten Hern Mann und Steten:

Nach allem ergangen furbringen Im rechten wy das von unſers gnedigen Hern Marggrave Johan

ßen und der Sendboten der Altenmarck Syben Stete wegen, vor prelaten Hern Mann und Steten, d)

ytzunt Bu recht geſeſſen ſind, verlawt hat und geſcheen, iſt durch dieſelben Prelaten Hern Mann und Stes recht erkant:

Das unſer gnebiger Herr Marggrave Johanns von unſers gnedigen Hern Marggraf Albrechts

Chur furſten ꝛc. ſeins Hern vaters und ſeinthalben billich und von rechts wegen In ſolch guter und habe der

altmerckiſchen Stete, wo er dy ankamen und gehaben mag eingeweißt ſoll werden biß fo lang das fein gnab

von ſeins Hern vaters und ſeintwegen, betzalung ſolcher Schuld, by ſy antrifft nach Ir antzall durch ſy außge­

richt und betzalt iſt worden, und ſich dar Inn andern Prelaten Hern Mann und Steten In betzalung der ſchul­

unſers gnedigen Hern gemeß gemacht haben.

Deß urteils brive und urkunt tzu geben, iſt durch die Rete am rechten geſeſſen, uff begerung meins gne

digen Hern billich tzu fein und tzu geben erkant. Furder hat mein gnediger Herr fragen laſſen, wenn und wy ſein gnad In ſolch der altmerckiſchen Stete hab und gut eingeweiſt ſoll werden.

recht daruff erkant, das ſolchs uff begerung ſiner gnaden, durch deß Richters, als meins gnedigen

Hern von Lubus brive und Sigell dy einweißung geſcheen ſoll.