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LXIV. 1480. Ausfertigung des Urtheils wider die altmaͤrkiſchen Städte.
Wir Fridrich von gots gnaden Biſchoff tzu Lubus, Bekennen ze. das wir als ein geſatzter Richter durch den Irluchten Hochgebornen furſten und Hern Hern Johannßen Marggraven tzu Brannd— burg zu Stettin Po mern 2. Hertzog ꝛc. mit Prelaten Hern Mann und Stete der Marck gu Brannd
burg tzu recht geſeſſen und dy tzuſprach dy ſein gnad von deß durchluchtigen hochgebornen furſten und Hern Hern Albrechts Marggraven tzu Branndburg deß hiligen Romiſchen Reichs Ertzkamerer und Chur= furſten Bu Stettin Pomern Hertzoge Burggrave Bu Nuremberg und furſte zu Rugen, und von ſeinetwegen tzu Irer gnaden Steten und underthanen Nemlichen Stend all', Soltwedell, Tangermund, oſterburg,
Sehawßen, Gardelegen und Werben gehabt hat, rechtlich furgeforbert verhört und nach allem furbringen nach Schuld tzuſprach und antwort, Nemlich berurende dy hilff tzu Betzalung hundert tawſent gulden dy ſie nach antzall der Herſchafft tzu gut betzalen ſolten, durch rechtlich erfinden derſelben prelaten Hern Mann und Stete als geſatzter Richter derſelben ſachen recht geſprochen haben alſo lawtende Nach allem ergangen furbringen
Im rechten ꝛc. ꝛc. und deß Eu warer bekentnus und urkunt haben wir dißen brive mit unſem anhangenden Innſigell laſſenn verſigelln der Geben iſt Eu Coln an der Sprew nach Chriſti unſers Hern geburt tauſent virhundert und Im achtzigſten Jare am montag nach ſant katherine tag.
Vergl. Gerken Coder Bd. 8. p. 508.
LXV. 1486. Erklaͤrung der altmaͤrkiſchen Ritterſchaft wegen der Landbete.
Der Ritterſchafft In der Altenmarck gutlich geſinnen uff Ir tzuſagung lantbete zu geben: Zum erſten, ſoddan lanntbete und gelt, als wir ewrn gnaden geben werden, das ewr gnad das anlegge
hir In der Altenmarck, an dy uffnehmende rentte und tzinß, das dy darmit geloſt werden.
Item das uns ſein gnad futer und koſt gebt, wenn uns ſein gnade verboddet, als ehr geſcheen iſt. Item wenn uns fein gnad verbott uff hofwerck, das uns denn fein gnad gebe futer und brot, huf—
flach und gelde uns unſern ſchaden, als man unſern eltern vormals getan hat.
Item das ſein gnad den bann mocht wider abkeren und wenden, wann dy geiſtlichen gerichte
fo groß gelt krigen auß feiner gnaden lande das hocher tryt deß Jars denn tzwey groſchen ſchott.
Item weret das fein gnad dy Joden ya halden wollen In feiner gnaden lande, das denn ſein gnad wolt ſetzen ein redlichen wucher, das ſeiner gnaden Erbar Mann ſo Jemerlichen nicht verdorben worden. Item das unſer gnediger Herr, oder ſeiner gnaden gewaltigen nicht wollen verteidingen unſer Mann und bwern. Item fo nehmen dy Rete auß den Steten unſer Mann an fur burger, und nehmen dar
deß Jars vir ſchilling fur und verteydingen ſy, das ſy kein glich und recht dhun muſſen.
Item ewr gnaden lantrichter nymet allewegen ein ſchilling fur ein fride, do man pflag aldens Sechs
pfenning furtzunehmen.
Item derſelbig Richter nymet auch ein ſchilling dafur wenn ein gut mann ſchreibt In das gericht wenn
A he dy ſachen ſoll wider von ſich weiſen, das auch nye geweſt iſt.
Item haben dy burger In den Steden Jacht und fangen uff ewr gnaden und unſer gerichten haßenn huner und ander wiltprat, ſolchs bey In abtzuſchaffen. Hewt montag nach miser. dmni Im Siſten Jare der myndern Zall haben dy von der
I. Ritterſchafft Nemlich er Boſſe von Alvenßleven er klaus von Luderitz Berndt von der