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Theil 2 (1833)
Entstehung
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172
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umb lehen und Eygenthum nach laut anzeigung ſiner lieb anſpruch gehabt, er Jorgen von Waldennfels und den feinen Eu Irem rechten vorbehalten hat, Alſo durch manchen angekerten fleis by den vorgnanten beyden partheien rechtlich und fruntlich furgenohmen und trefflich geſcheen, haben wir, als der lantsfurſt unrat, unwil­len und zwitracht, der ſich tzwiſchen ſolchen parteien begeben und dadurch unſere land und dy unſern tzu auffrur komen mochten, tzu underkomen, dy ſachen fruntlich und gutlich zu entſcheiden mechtiglich tzu uns genohmen, von denſelben parteyen gehabt wollen haben, das ſy Irer Irrnus In fruntſchap und gut tzu entſcheiden uns gehoren ſollen und haben ſy dorauff alſo entſcheiden, das dy gnanten Borgermeiſter, Ratman, Virwercken und gemein unſer alten Stat Branndburg Iren Eigenthum den ſy nach laut und Innhalt unſer vorfarn fur ſtenbrive gegangen und durch Spruch deß gnanten unſers lieben Herrn Vaters mit malhauffen beſtettigt und außgetzeichent haben, fur Ir eigenthum zu ewigen tzeiten behalten und haben ſollen. Dy Bawern von Bryſt, er Jorgens von Waldenfels Armlewt und Ir nachkomen ſollen behalten und ſich gebrauchen alles ackers, wy ſy denſelben ytzunt und vormals gebraucht haben, wy wol deſſelben ackers einß teils In der von Brandburg Gre nitz gelegen iſt, doch das dy furder keinen newen acker mehr reiſſen oder machen, was ſy aber acker hetten, dy

ſy von alters gehabt kentlich und verwachſen weren, dy mogen ſy wol rewmen; dyſelben Bawern und Ir nach alß

komen tzu Briſt ſollen ſich auch aller weid und vihtrifft auff der von Brandburg Heyde und Eygenthum gebraw chen, wy ſie der von alters bißher gebraucht und gehabt haben, Sundern wenn und wy offt dy von Brand burg das reiß In Iren Heiden und buſchen by dem dorff Briſt gelegen auffthun, ſo ſollen dy von Briſt iglicher haußſeſſener dry fuder reiß auch hawen und heimfuren, dy Burger und Inwoner tzu Plawen ſollen Ir wehr und Bruchwaſſer auff der von Branndburg Eigenthum wy ſy dieſelbige von alters bißher gehabt und gebraucht haben furder gebrauchen und haben In ſolcher getzweng und einigung wy bißher geſcheen iſt und das ſy dieſel­bigen furder nicht weitern, doch als offt das not geſchicht, dy wehr beſſern mogen und widerbawen, ob ſy tzu­riſſen wurden, In ſolcher maß der ytzunt gleich; Er Jorg von Waldenfels auch ſein erben, dy von plawen und Ir nachkomen ſollen haben, gebrauchen und behalten Ir trifft und weid mit Irem vyh auff der von Brand burg Heyden, Wiſchen und Eygenthum an der grenitz by dem kutham gelegen, als Ir ſerbitut und deßgleichen dy von Brandburg als Ir Eigenthum, dorumb und von deßwegen, ſoll er Jorg von Waldenfels ſein erben und nachkomen erbſeſſen tzu plawen von haußſeſſen Burgern In der alten Stat Brandburg und dy Iren eigen rauch dar haben, von Iren pferden hab und gutern, das Ir allein iſt, und ob not wer mit Irem rechten behalten ſollen, das ſy uber dy Brucken tzu Plawen faren, auch von Iren fußlewten hin und herwider kein tzoll oder Bruckengelt nehmen noch geben ſollen, Sundern ſy und Ir iglicher ſolchs tzolls oder brucken­gelts tzu geben, ſey worvon ſey, gefreyt ſein, doch das dieſelben Burger kein ander gut, das Ir allein nicht wer, In keinerley weiß verteidingen wer In geſellſchafft oder ſunſt, Wo aber er Jorg ſein erben und nachkomen erfaren oder ſich erkunden, das ſy ander gut In geſellſchafft oder ſunſt furtten, das nicht vertzollten oder bruckengelt geben, mag er ſein erben und nachkomen ſich deß als mit verfarem gut halten, nach laut ſiner Privilegien, wurd auch dy Brucken In tzukunfftigen tzeiten abgeen und ein fehr tzugelegt, ſollen dy gemelten von Brandburg mit Irem gut und Iren fußleuten uber gefurt werden und kein tzoll oder fehrgelt tzu geben pfleg ſein, Sundern mit In gehalten werden wy vorſtet, Darauff ſollt alle tzwitracht, Spenn, unwillen und uffrur wy ſich dyſelbigen tzwiſchen beiden partheien und ſunderlichen perſonen biß auff dyßt tzeit begeben und erſtanden haben, gantz gericht geſunet und kein teil dem andern In arch furder oder In unwillen gedencken. Zu urkunt ꝛc. und geben zu Coln an der Sprew am dinſtag nach der Eilfftauſent Junckfraw tag 1482, deß ſint zwen brive gleichs lauts gemacht und iglichem teil einer ubergeben.