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grunde doſelbs kauffen, die ſellen doch nicht Inen ſonnder den Burgern von iren wegen uffgegeben unnd zugeſchrieben werden, damit der Radt wyſſe bey weme fie das ſchoss unnd ander Borgerrecht erlangen ſollen. Datum ut ſupra.
XIV. 1502. Ausgeſetzte Artickel der Stadt Soldin.
Geſatzte ordenunng durch unſer gnedigſten und gnedigen Hern Marggraff Joachims kurfurſten und marggraff Albrechts gebruder Reten In irer furſtlichen gnaden Stadt Soldin aus irer furſtlichen gnaden Bevelh.
Nachdem unnſer gnedigſte und gnedige Hern kurfurſten und Furſten von Brandinburg vermerckt unnd vernomen haben, das irer furſtlichen gnaden Stadt Soldin etlich Jar herr In abfhall, ſchaden und ver derb gekomen, das ir furſtlich gnaden mit beſwerde unnd nicht gern gehort, und viel lieber ſehen, auch gnedig= lich Raten und helffen wollen, damit die Stath und Einwoner zunehmen und ſich beſſern, deßhalben ir furſtlich gnaden aus gnedigen bedencken, ir furſtlichen gnaden Rethe gein Soldin geferttigt ſich die Urſach ſolichs abfals und verderbs zu erfharen unnd furder mit fleis dar In zu ſehen unnd zu verſchaffen, damit ferrer ſchad und ver derb verhut werde, Demnoch dieſelben verordenten Rete nach notturfftiger erfharung aus bevelch und von wegen unnſer gnedigſten und gnedigen herrn volgende arttickel verordent und geſatzt die von dem Rath alt unnd new allen unnd iglichen einwonern der Stat Soldin unverbrochentlich ſoll gehalten werden bei irer furſtlichen gnaden ſtraff und ungenad.
Zum Erſten das nach altem herkomen die volle Zall des Rats an Burgermeiſter und Ratmann Alt und New Rath Zwelff perſonen darunter vir Burgermaiſter unnd acht Ratmann ſollen gehalten werden darvon ein Jar umb das ander zwen Burgermeiſter und vir Ratmann Regiren und wenn ein zwen oder mehr perſonen aus dem Rath verſtorben, das ſie alßdann ander verſtendige fromme Burger an der Stath wie ſie die unter ir Burger bekomen mogen zu rechter Zeit erwelen und In der wale ſolich ordenung halten, das einer nach dem andern ſeine wale thue uff die pflicht unnd eide, damit ein yglicher der Stadt verwant unnd weht die meiſten Stymmen hat, das der In den Rath angenomen werde, So auch mercklich hendel furfallen, daran der herſchafft oder der Stadt gelegen ſoll der Regirende Radt den alten Rath zu ſich verbotten unnd Ires Rats gebrauchen. Wo es auch die notturfft erfordert alſdann die Vir Oldeſten olderlewt von den Vir wercken unnd zwen verſtendige Burger von der gemein ſo die gemeine dartzu erwelen zu ſich fordern unnd iren Rath haben, damit allenthalben der Stadt nutz unnd beſtes furgenomen werd.
Zum andern was die Stadt Soldin einkom en unnd uffborung hat, an Zinſen Renten ſchoſfen Zollen waſſern Viſcherien Holtzungen wiſchen Czigelſchwnen Stadtkeller unnd allen anderen, das ſolichs der Stadt zu nutz und fromen gebraucht und angelegt und nicht unnutzlich verthan, vertzert noch außgegeben werd noch nymant fein eigen nutz dar Inne ſuchen, ſonder gemeiner Stadt zum beſten handeln, auch alletzeit der alte Nadt dem Newen Rabt in Zeit irer verſatzung alles ires Einnehmens und außgebens, In gegenwerttigkeit der vir Oldeſten oldermeiſter von den gewercken unnd zweien von der gemein ſo die gemeine Burger dartzu erwelen, vollomenne rechnung thun, und was fie an dem einnehmen ſchuldig bleyben von ſtunt vergenugen unnd betzalen, doch der Stadt keinen uncoſten deſhalben ufflegen noch kollacion daruber halten, wenn ſich aber der Radt verſetzt, mogen fie einen tag zuſammen eſſen und trincken.
Zum Dritten, das fie Iren Stadtkeller wider aufrichten unnd mit frombden getrenck, bir unnd wein verſorgen, und der Stadt zu nutz und fromen komen laſſen, auch bir unnd wein umb bar gelt verſchencken und nymant kein Borge geſtatten noch vergonnen.