309
fen Glogaw, witwe ſeliger gedechtnus uberkomen zugeſtallt habenn. Wir begebenn und verzeihenn uns auch aller ſolcher obenn angezaigtenn Fordrung, Zuſpruch, recht und gerechtigkaittenn gegen unſerm lieben Vetternn Marggraf Joachim Curfurſtenn und ſeiner lieb Erbenn, und ſtellenn Irenn liebdenn dieſelbenn hiemitt unnd Inn krafft dies brives zu, Inn der beſtenn beſtenndigſten form, weiß unnd maß, wie das vor allenn und jeglichen gaiſtlichenn unnd weltlichenn leutten, richter und gerichtenn vonn Rechts und der billichait wegenn allerrechtlichſt, beſtendigſt und crefftigſt geſcheen ſoll, kann oder mag, Alſo das obgemeltter unnſer lieber Vetter
larggraf Joachim Churfurſt ꝛc. und feiner lieb erbenn, nun hinfur Irer lieb und unſer gehabte gerechtigkaitt auff Croſſenn, Zulch unnd Sommerfeldt mitt Ir jedes zu und eingehorung Innhaben, nuetzen, nieſſen und gebrauchenn ſollenn und mogenn, Das unns auch Ire liebden an vorgemeltt unnſer dreier Momen, der beder vonn Henneberg und Frawen Dorotheen, Ebtteſin zu Sanct Claren zu Bamberg geweſenn, allen gebornnen Marggrefin zu Brandemburg ꝛc. heirattguets furſehung und außferttigung halbenn, nichts wider gebenn noch erſtattenn oder Inn ainichen weg zu thun ſchuldig ſein, Und das Ir liebdenn die Zehen tauſent gulden heirattguetts, als am widerfall bey denn hertzogenn zu Stettin allain einnemen und behalte ten ſollenn und mogen, Alles ungehindert unnſer, unnſer Erbenn und meniglichs vonn unſerntwegenn, dann wie unns das alles wie obſteet fur unns die andernn unſer gebruder und alle unſer Erbenn In krafft ditzs briefs, gar und gentzlich verziehenn unnd begebenn habenn, als wir unns dis auch hiermitt gegenwertiglich vers zeihenn abſagenn unnd begebenn.
Wir geredenn und verſprechenn auch mitt und Inn crafft ditzs briefs, fur uns, andre unſere gebrudere, und alle unnſere erbenn, das wir ander unſer gebruder oder unnſer erbenn zu oder nach ſolchenn obgemeltten begebenn annſpruchen und gerechtigkaitten niemermer kain fordrung, anſprach, recht noch gerechtigkeit habenn gewunnen, thun noch furnemen ſollen noch wollen, weder mitt noch on rechtt gar und gentzlich, Inn kain weiß noch wege, one geverd und argeliſt hier Innen gar und gentzlich ausgeſchloſſenn, unnd des alles zu warein urkunth, habenn wir vorgenantter Caſimir Marggraf zu Brandenburg ꝛzc. fur uns ſelbſt und an Stadt unnſers liebenn mit regirendenn Bruders Marggraf Georgen, auch ander unſer gebruder fur unns und alle unnſer Erbenn, dieſen brief mit aigner handt underſchriebenn, und dartzu mitt unnſer beider Regirenden gebruder gemainen anhangendem Innſiegell beſiegeltt, Der geben iſt zu Onultzbach am Montag nach Sanct Johanns des heiligen tauffers tag und nach Criſti unſers lieben herrn Geburt nf e ban det und Im vier
und zwanzigſten Jare.
XCI. 1510. Der Markgraͤfin Barbara Ceſſion vor dem Landgericht des Burggrafthums Nürnberg.
Ich Harttung Marſchalk Ritter ꝛc. Landrichter des kaiſerlichenn Lanndtgerichts des Burggrafftumbs zu Nurmberg, Thun kunth ꝛc. das fur mich Inn gericht kommenn unnd erſchienenn iſt die durchlauchtigk hochgebornn Furſtin und Fraw Fraw Barbara gebornne Marggrafin zu Brandemburg Hertzogin Inn Schleſienn zu Groſſen Glogaw, witwe meyn Gnedige fraw, und hatt begertt Ir als einer witwe unnd weibßbilde Euratores ad litem zum rechtenn vonn wegenn dies kayſerlichenn
Landtgerichts zu ordnen, das alſo geſcheen iſt unnd find Ir zugeordennt wordenn, die geſtrenngenn Edlenn und veſtemn Herr Veitt vonn Lennterſchaim ambtman zur Newnſtatt ann der Aiſch unnd herr Sigmundt vonn Heſpurg zum Newennhawß bede Ritter, die ſolch Curatornn alfa gutwillig verpflichtt