Saltwidele oder Soltwedel erzeugte, mit welcl>ein Titel Helmolb selbst noch den ersten Brandenburgischm Markgrafen belegt').
Im Jahre 1112 erlitt Salzwedel eine Belagerung durch den Kaiser Heinrich V, Es hatte sich nämlich der Mark, graf Rudolph, dem die Verwaltung der Markgrafschaft für den noch minderjährigen Heinrich 1l auf acht Jahre zugestanden worden war'), die Ungnade des Kaisers zuge. zogen. Er wurde im Anfang des gedachten Jahres zu Goslar von einem Fürstcngerichte in die Acht erklärt, wor» auf der Kaiser die Nordsächsische Markgrafschaft dem Hil- perich von Plötzkau ertheilte, und den Rudolf in der ihin treu gebliebenen Stadt Salzwedel belagerte. Es kam indessen bald, vielleicht, weil der Kaiser vom Kriegesglücke nicht begünstigt wurde, zu einem gütlichen Vergleiche. Ru» dolph wurde in seine Würden und Lehen wieder ringe» setzt 3); und unmittelbar nach dem geschlossenen Frieden hatte Salzwedel die Ehre, den Kaiser eine Zeit lang in seinen Mauern zu beherbergen *) — ein zweideutiges Glück in jener Zeit, was den altmärkischen Städten, besonders Arneburg und Werben öfters zu Theil ward.
Man hat gezweifelt, ob in dem Obigen von der heutigen Stadt Salzwedel oder von dem Dorfe Alten-Salzwedel die Rede sey, indem Einige dafür halten, es sey
1) /kekmockr (eines LandpfarrerS bei Lübeck, der kurz nach dem Markgrafen Albrecht I. von Brandenburg verstarb) Olrrouicpu Llavor- eck. LiUlgortül. 147.
2) Dgl. Einleitung S. 6- Note 4.
3) äaero c. 1. col. 628.
4) Ds 6ttcksnu,s (Lock. cki^Iom. ^kognnt. I'. I. p 390, f,) enthält eine Urkunde, welche zu Salzwedel von dem gedachten Kaiser über einen daselbst zwischen dem Erzbischof Albrecht von Mainz und dem Erzbischof Adelgott von Magdeburg bewerkstelligten Lauschkontrakt am 16. JuniuS 1112 ausgestellt worden ist.