deren Echtheit die markgräflichen Sigel bestätigten, da man eigenhändige Unterschrift nicht in Anwendung brachte. Mit den die Stelle derselben vertretenden Sigeln ging man daher höchst sorgfältig um, stach sie fein, und veränderte sie nur bei höchst wichtigen Veranlassungen. Das Sigel der Ballenstädtifchen Markgrafen war von ovaler Form und stellte die Figur des Fürsten im Panzerklcide mit einem darüber Hangenden, zurückgeschlagenem Mantel vor, die in der rechten Hand das Panier hält, die linke auf einen Schild stützt, auf welchem, wie auf dem Panier, ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln erblickt wird. Die Umschrift enthält oft nur den Namen, bisweilen auch den Titel des Markgrafen, wodurch die Sigel eigentlich allein von einander unterschieden sindDenn wenn auch Mark- Graf Albrecht Hl, der Schwiegervater des Fürsten Heinrich des Löwen von Mecklenburg, den er zum Mitregenten und Nachfolger annahm, einen Löwen in sein Wappen hineinfetzte, so blieb doch immer der Adler das Branden- burgfche Hauptzeichen, was Albrecht der Bär, wie es scheint, ganz willkührlich hiezu erhob. Der Gebrauch des sogenannten Geheim- oder Gegensigels war im IZten Jahr- Hunderte noch selten -— 1281 bediente sich der Markgraf Otto eines solchen, welches auf seinem Fingerringe gestochen war, und gleichfalls fein Bildniß enthielt — und jenes ungefähr 2 Zoll lange und 1^ Zoll breite Jnsigel, welches man in gelben und schwarzen Wachs oder in rochen abdrückte, welches zu den Vorrechten des Markgrafen gehörte °), war das Hauptzeichen, wodurch die Markgrafen
1) Freih. v. Herzberg v. d. alt. Sigeln der Markgr. und Chnrf. v. Brand, in Gercken's kloclsx 1'. III. und in den Memoiren der Königl. Akademie zu Berlin Thl. VIII- lad. I. l',-. 1.
2) Gerckcn'S O»!. vraml. l I. p, 5t.
5) Im Jahre 1515 gestaltete der Churfürst Joachim der