Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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Beamte wahrnimmt, zugelasscn werden. So findet sich un Jahre 1170 ein Franke als markgräflicher Kapellan, und 1235 ein Baier als Kämmerer.

In Betreff der Einkünfte des markgräflichen Hofes ist erwähnt, daß sie für die ersten Inhaber der Nordmark, welche mehr Feldherrn als Landesherrn waren, in einem Antheile am Tribute bestanden, den die Slawen dem Deut­schen Reiche zu entrichten verpflichtet waren'). Noch unter Albrccht dem Bären tritt die Wichtigkeit der letztem, ihm und dem Sächsischen Herzoge Abgaben zu entrichten, sehr deutlich hervor ^). Aber schon oft hatten sich die Sla­wen dieser Verbindlichkeit ungestraft entzogen, und den Für­sten, deren Einkommen damit größtenteils verloren ging, waren zur Schadloshaltung den Grenzen nah belegene Ko- mitate verliehen worden, deren Gerichtseinkünfte bei eigener Verwaltung des Grafenamtes ihnen zu Gute kamen. Nach­dem jedoch das so bereicherte Lehn der Markgrafsthaft wie­der an Söhne mächtiger Familien ausgethan wurde, welche schon andere Grafschaften zur Verwaltung und eine Menge von Allodialbesitzungen als Quelle reichlichen Unterhaltes besaßen, so führten diese in einige der dem markgräflichen Amte zugcwicsenen Komitate, deren Einkommens sie nicht mehr bedurften, Vicegrafen als Verwalter ein, welche nun in den Genuß des Gerichtsgewinnes traten, den Markgra-

1) Vgl. Thl. i. S. io. folg.

2) Die Truppen des Markgrafen Alb recht und des Herzogs Heinrich sollen im Unwillen über den Kreuzzug. den sie nnler den Fahnen dieser Fürsten ums Jahr 1147 in die östlichen Slawenlän­der unternahmen, gesagt haben: Könne dee terra, <zua«i äeua-na- NIU8 terra nostrn e8t, et p>opnrlu8, guenr exp>u»naniu8 p>opulu8 irostor e8t k (Suare erA» invcniinnr Iio8te8 nontrimet et cÜ88i^,a- tor«8 veetiAalium nosirorui»? Kanne jaetnra Iiee rcdunrl.n in

Domino 8 N08tros ? Nach Hel mold's gleichzeitigem Bericht, tiliron. 8lsvor. Ii!i. I. cap>. 65.