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Zahlung leisten'). Diese mußten die Inhaber in die Münz, Werkstätte bringen, wo sie je zwölf neue Pfennige mit sechszehn verjährten eintauschten, für einen neuen Schilling einen alten nebst vier Pfennigen gaben, und so dem Nenn» Werehe nach ^ alles des baaren Geldes einbüßten, was sie besaßen °). Um Jakobi wurde nur die neue Münze für voll, die alte „bloß für den Preis angenommen, den die Münzmeister zahlten, bis im Ablauf des neuen Jahres jene gleichfalls * des Nennwerthes verlor, und abermals zur Münze geschickt werden mußte. Wie groß hiebei der Ge» winn des Münzherrn gewesen war, darauf läßt die beträchtliche Summe von 5700 Marck Silbers den Schluß machen, durch welche sich die Landstände des Stendalschen Münzdisiriktes 1369 in den eigenen Genuß dieses Vor- theils setzten, indem sie dafür dem Markgrafen Otto seine Münzgerechtsame in dem erwähnten Bezirke abkauften ^).
Die Stendalsche Münze war übrigens auch am Weitesten verbreitet. An sie waren die Städte Gardelegen, Seehausen, Tangermünde, Osterburg und Havclberg mit der umliegenden Landschaft gewiesen. Außer Stendal waren
1) Lumezue sntlHui clonarli prolübentur, ex. tune per clr-
culum illius auul nullu» äebot einero cum äenarüs -iiNÜpil-,» «eck cuin äeusrtis . gur novi ckonarli exiro llebent
<I>c uUte kesvum ilocubi. ^ Urk. des Markgr. Ludwig V. I. 1233 bei ./ 1^. cts ÜluckekorA lieligu. Xlanuscript. 2'- VII. P. 9.
2) In einer Urkunde des anmaßlichen Vormundes vom Mark- Grasen Heinrich, des Herzogs Wratislav, an das L»nd Lebus heißt es: I)o XIüuiL XlcistWe scölen X VI- olcko ponnlnglre Ilran- klouborscll ucmün vor eueu uzen scliilliu^ Gercken's (lock. >Hp1. Nr. III. ;>. 00. Dieser Schilling war eine bloße Zahl- Münze; von dem Vorhandenseyn eines Schillings als Geldstückes findet sich erst unter dem Kurfürsten Friedrich I gewisse Nachricht. Spieß Br. Münzbelustigungen. Gcrckcn's Adüandl. v. Lehn- und teutsch. Rechte Thl. I. S. 101.
3) Gercken a. a. O. S. 07,
tt.
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