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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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der Markgraf Ludwig sehr betrübt und bewogen wurde, zum Gebet für die Seele des gleichsam durch seine Schuld Verunglückten große Schenkungen .an die Geistlichkeit vor« zunchmen^).

Von Zöllen scheinen die Städte anfangs sehr gedrückt - worden zu seyn; doch wurden sie ihnen schon im 12ten Jahrhunderte für ihren Handel mit andern märkischen Städten größtentheils erlassen. Sehr ergiebig blieben aber für die Markgrafen eine Menge von.Zöllen an den Flüssen, wie der zu Schnakcnburg, dessen jährlichen Ertrag das Landbuch Karls IV auf 1000 Schock Gr. veranschlagt^). Andere Zollhebungen wurden, wie der Elbzoll zu Werben, 1226 an diese Stadt ^), der Zoll von der Diese 1287 an einen Bürger zu Osterburg , der Zoll an der Spree vom Mühlendamm in Berlin bis Fürstenwalde 1298 an die Stadt Berlin °), gleichfalls gänzlich von den Markgrafen veräußert.

In den Städten gehörte ursprünglich der Zins, den die Handwerker vom Kaufhause, den alle Handelsleute vom Marktstande zahlten, und manche andere Abgabe der Art, der markgräflichen Kammer an; doch schon im 13ten Jahrhunderte waren viele Städte in den Besitz des He« bungsrechtes dieser Einnahmen gekommen. Viele Mühlen« Gerechtigkeiten, Mühlen und Mühleneinkünfte, deren Er» trag den Markgrafen zu Gute gekommen war, wurden an geistliche Stifter, Städte und Privatpersonen verschenkt, verkauft oder verpfändet. Nicht anders ging es mit den Wäldern, deren Einbringen an Honigzins, Viehiveidezins

1) Beckmann a. a. O. Kap. II. Sp. 29.

2) Landbuch S. 30.

3) Dgl. Thl. i. S. 103.

4) Lentz Kr. Urk. S. 133.

5) Thl. 1 . S. 402. (wo Havel statt Spree stehet).